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Cornelia Tomaschko

„Mein Südschwarzwald. Echt und ehrlich“

Bild - Cornelia Tomaschko
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Bei der diesjährigen Frankfurter Buchmesse wurde Cornelia Tomaschkos „Mein Südschwarzwald. Echt und ehrlich“ als bestes Regionalbuch ausgezeichnet. Es ist keine bebilderte Liste mit Sehenswürdigkeiten, wie vielleicht zu erwarten wäre, sondern eine Sammlung von Kurzgeschichten mit persönlichem Bezug zur Autorin. Teils sind dies Sehnsuchtsorte und Lieblingsplätze, oft verbunden mit persönlichen Erlebnissen – Eindrücke, die Einblicke in ihr Leben zulassen, teils sind dies Dinge wie ein Plattenspieler oder die Schwarzwälder Kirschtorte, die in einen historischen Bezug eingebunden werden. „Mein Südschwarzwald. Echt und ehrlich“ ist eine Liebeserklärung an die Heimat. Die in Ettlingen lebende Autorin sprach mit uns.

Frau Tomaschko, wie sind sie auf die Idee gekommen, als Nordschwarzwälderin ein Buch über den Südschwarzwald zu schreiben?
Nun, der Nordschwarzwald ist meine Heimat, da bin ich geboren und aufgewachsen. Der Südschwarzwald ist meine Herzensheimat. Dort geht es mir einfach gut. Wenn ich aus einem der Täler nach oben auf die lichten und weiten Höhen komme, geht einfach mein Herz auf. Das klingt jetzt vielleicht ein wenig kitschig, aber ich kann mir vorstellen, dass viele Menschen das nachempfinden können, wenn sie in ihrer Herzensheimat unterwegs sind. Ob das jetzt in Japan, den Hochebenen von Peru oder im Harz ist. Oder eben im Südschwarzwald. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, als der damals noch sehr junge 8grad Verlag aus Freiburg mit der Idee auf mich zukam, dieses Buch über den Südschwarzwald zu schreiben.

„Mein Südschwarzwald“ ist ja kein gewöhnlicher Reisebericht, sondern ein Lesebuch mit persönlichen Einblicken, Eindrücken und Feststellungen, von der Schwarzwälder Kirschtorte bis hin zum Dialekt.
Genau. Es ist ein Buch, in dem ich von persönlichen Erlebnissen erzähle, diese dann aber immer in einen aktuellen oder historischen Bezug stelle. Bei der Schwarzwälder Kirschtorte beispielsweise erzähle ich, wie ich meine erste eigene Torte gebaut habe, eingebunden in die Geschichte des Landfrauencafés „Goldene Krone“ in St. Märgen, das ein echtes Schwarzwälder Projekt in Sachen Nachhaltigkeit und Zusammenhalt ist. Ich erzähle aber auch von der Wirtschaftsregion Südschwarzwald, ausgehend von meinem ersten Plattenspieler aus dem Hause Dual, den ich mir mit vielen, vielen Nachhilfestunden erarbeitet hatte. Im Kapitel über den Dialekt, das Alemannische, erfahren die Leserinnen und Leser, wie die Menschen im Südschwarzwald in die größere Region mit dem Elsass und der Nordschweiz verbunden sind.

Wie viel von der Lebensart spiegelt sich in diesen Texten wider?
„Mein Südschwarzwald“ ist fast so etwas wie eine Hommage an diese Lebensart, was schon im Untertitel „ehrlich und echt“ deutlich wird. In dieser Region pflegen die Menschen Traditionen, bleiben aber nicht darin stecken, sondern führen sie in die Gegenwart wie zum Beispiel der Drechslermeister Alexander Ortlieb in Bernau mit seinen sehr modernen Holzwaren. Ich nehme die Leserinnen und Leser aber auch mit in die urigen Gasthäuser, zu Orten von Kunst und Design und raus aus dem Wald in die Weinberge und zu den Winzerinnen und Winzer.

Versteht man die Menschen dieser Region nach Lektüre Ihres Buches besser?
Nach allem, was ich so höre, ja. Als ich das erste Mal mitten im Südschwarzwald aus dem Buch gelesen habe, war ich schon sehr aufgeregt, denn es waren fast nur Einheimische gekommen, echte Süschwarzwälder. Es dauerte allerdings nicht lange, da schmunzelten die Ersten über meine Texte und als sie dann lachten, wusste ich, ich liege wohl richtig mit meinen Beobachtungen. Im Anschluss an die Lesung erfuhr ich dann noch einige persönliche Geschichten, die mich zum Teil sehr berührten.

Wie ist es zu der Zusammenarbeit mit der Leipziger Illustratorin Franziska Neubert gekommen?
Uns beide zusammen zu bringen, war eine Entscheidung des Verlags. Eine ganz hervorragende, wie ich finde. Franziska Neubert und ich sind uns noch nie persönlich begegnet, aber sie hat den Ton meiner Texte so genial in ihren Illustrationen umgesetzt, dass man denken könnte, wir würden uns schon sehr lange kennen. Dafür bin ich sehr dankbar.

Hat Sie die Auszeichnung als schönstes Regionalbuch auf der Frankfurter Buchmesse überrascht? Gab es eine besondere Preisverleihung?
Ja, obwohl „Mein Südschwarzwald“ ja bereits auf der Shortlist für die Auszeichnung stand, war ich überrascht. Ich selbst war an jenem Donnerstag nicht auf der Buchmesse in Frankfurt, als die Jury von Stiftung Buchkunst und Börsenverein des deutschen Buchhandels, die Gewinner in drei Kategorien öffentlich ermittelte. Wir waren in der Kategorie „Literatur/Belletristik“ nominiert. Alle Bücher wurden vorgestellt und anschließend gaben die Jurymitglieder ihre Stimme ab. Ich verfolgte am Schreibtisch in Ettlingen die Instagram-Story der Stiftung Buchkunst. Als mein Buch vorgestellt wurde, stieg die Spannung schier ins Unermessliche. Und dann kam auch schon die Nachricht von meinem Verleger, Dr. Matthias Grüb: „GRATULATION!“ Ja, da war der Jubel am Schreibtisch groß. Matthais Grüb hat die Auszeichnung für „Mein Südschwarzwald“ und alle, die daran gearbeitet haben, entgegengenommen.

Sind Lesungen geplant?
Ja, verschiedene Projekte sind gerade in der Planung. Konkret gibt es für uns hier im Raum Karlsruhe einen Lese-Abend bei den baden-württembergischen Literaturtagen 2025 in Ettlingen. Am 27. März werde ich aus „Mein Südschwarzwald“ lesen, begleitet von dem Ettlinger Gitarristen Volker Schäfer. Ich freue mich schon sehr darauf.

Cornelia Tomaschko: „Mein Südschwarzwald. Echt und ehrlich“
Gebunden mit Lesebändchen / 8 Grad Verlag, Freiburg
176 Seiten mit Illustrationen von Franziska Neubert
24 €

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