„Schon rum?“ fragt sich Thilo Seibel, die „Ein-Mann-Lach- und Schießgesellschaft“, wie die Augsburger Allgemeine ihn bezeichnete, und blickt zurück auf das vergangene Jahr. Natürlich gab es auch 2024 wieder ein paar hübsche Superlative: Die unterhaltsamsten Fehlentscheidungen, die vollmundigsten Versprechungen und die schönsten Versprecher, die haltlosesten Behauptungen und die behauptetsten Haltungen. Ein Blick zurück auf der Suche nach dem Zitat, dem Wort, dem Bild, dem Getränk des Jahres und der beleidigten Leberwurst des Jahres - erster Anwärter: Friedrich Merz. Und es gab Wahlen, die Fragen hinterließen: Wenn sich die jungen Menschen fast denselben Populistensermon zusammenwählen wie die Erwachsenen - warum gelten dann nur die Jungen als besorgniserregend dumm? Und was erreichten der west-importierte Thüringer Goebbels für geistig unterernährte Wutbürger und der vorbestrafte orangegesichtige Amerikaner mit dem auf den Schädel getackerten gelbgefärbten Frettchen? Aber es gab nicht nur Wahlen, sondern auch Unterhaltsames. Was war lustiger: Wenn die SPD den Sozialstaat retten will oder wenn die CDU Atomkraft für ein Schnäppchen hält? Gute Laune, gezielte Pointen, spitze Zunge und bitterböse Parodien: Politisches Kabarett vom Feinsten gibt es bei Thilo Seibel. kaho
> Kabarett in der Orgefabrik, Amthausstr. 17 – 19., Karlsruhe, 20.15 Uhr