„Wunschzettel“ ist der erste Programmpunkt der Literarischen Gesellschaft im neuen Jahr überschrieben. SWR-Sprecher Michael Speer und Frank Stöckle, vielseitiger Schauspieler, Musiker und Kabarettist, lesen am 13. (20 Uhr) im Literaturhaus im Prinz-Max-Palais (Karlstr. 10) ihre Lieblingstexte. Wobei „lesen“ es nicht ganz trifft, wie Besucher der Kamuna wissen, die das Duo schon live erlebt haben. Speer und Stöckle finden für jeden Text eine passende Vortragsweise, da wird auch gespielt und gesungen. Und was die Texte angeht – lassen Sie sich überraschen.

Auf dem Wunschzettel vieler Literaturfreunde in und um Karlsruhe dürfte nach der Verleihung des Deutschen Buchpreises eine Lesung mit Kathrin Schmidt gestanden haben. Ihr prämierter Roman „Du stirbst nicht“ erzählt die beeindruckende Geschichte einer Frau, die nach einer Hirnblutung im Krankenhaus aus längerer Bewusstlosigkeit erwacht und wieder Herrschaft über ihre Körperfunktionen und über ihre Sprache zu gewinnen versucht. Es ist ein mühsamer Weg. Kathrin Schmidt (Jahrgang 1958) hat am eigenen Leib erlebt, wovon sie schreibt. Ausgerechnet das Buch über den größten Tiefpunkt ihres Lebens verschafft ihr nun nach langen Jahren im Literaturbetrieb eine Popularität, die sie sich wohl nicht hätte träumen lassen. Wegen des zu erwartenden Publikumsandrangs findet die Veranstaltung von Literarischer Gesellschaft und Stephanus-Buchhandlung mit Kathrin Schmidt am 21. (19.30 Uhr) im Vortragssaal der Badischen Landesbibliothek (Erbprinzenstr. 15) statt.

Immer wieder einen Besuch wert ist die Literaturreihe im Blauen Salon der Karlsruher Hochschule für Gestaltung (HFG, Lorenzstr. 15). Das dortige Literaturseminar präsentiert zusammen mit dem Adam Seide-Archiv die Creme de la Creme der jungen deutschen Literatur. Am 25. (19 Uhr) stellt Nora Bossong (Jahrgang 1982) ihren zweiten Roman vor. In „Webers Protokoll“ erzählt sie entlang historisch verbürgter Tatsachen von dem deutschen Diplomaten Konrad Weber, der in den Kriegsjahren 1943 und 44 aus schierer Geldnot Verfolgten des NS-Regimes falsche Pässe und Visa beschafft. Aufgepasst: Früher hatte die Reihe ihren festen Platz am Mittwochabend, mittlerweile ist sie auf den Montag gerückt. Der Eintritt ist nach wie vor frei.

Keine Werbung mehr nötig haben die Krimis des Allgäuer Duos Volker Klüpfel & Michael Kobr. Ihr bislang letzter mit dem Titel „Rauhnacht“ stand Wochen lang an der Spitze der deutschen Bestsellerliste. Ihr Kommissar Kluftinger, grantig, bodenständig, Käsespätzle-Liebhaber, ist längst über die Grenzen des Allgäus hinaus eine Kultfigur. Am 22. (20.30 Uhr) kommen seine geistigen Väter ins Tollhaus, Schlachthausstr. 1.
ko