Äußerst vielversprechend ist im vergangenen Sommer eine weitere junge Karlsruher Galerie gestartet, die unter der Leitung des Kunsthistorikers Florian Weingrüll dabei ist einen interessanten Künstlerstamm aufzubauen. Im März wird hier zum Beispiel der Absolvent der Karlsruher Kunstakademie und Hector-Förderpreisträger Benjamin Appel ausstellen, dessen Arbeit gegenwärtig in der Mannheimer Kunsthalle vorgestellt wird. Einstweilen aber widmen sich John Doe Projects in ihrer fünften Schau dem in Karlsruhe lebenden Chinesen Xuan Wang, der in seinen Bildern chinesisches Kulturverständnis mit den Ausdrucksmöglichkeiten der zeitgenössischen westlichen Malerei verbindet. In der Kombination von verschiedenen Techniken schafft Xuan Wang, der sein in der Heimat absolviertes Malereistudium in Karlsruhe bei Erwin Gross fortsetzt, eine naiv und einfach anmutende Bildwelt, deren Motive sich vielfach aus der chinesischen Poesie schöpfen und auch den traditionellen chinesischen Schönheitsbegriff aufgreifen, dies aber in komplexer Weise von einem zeitgenössischen, westlichen Blickpunkt aus verarbeiten. Dabei gewinnen die Arbeiten des 30-Jährigen, der seine Bilder als „Gedichte“ bezeichnet, eine ganz eigene Poesie.

> 16.1. bis 14.2., John Doe Projects, Viktoriastraße 3-5, Karlsruhe, Fr 15-19, Sa 11-16 Uhr