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Archiv: 01.2010
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Attac-Kongress gegen Kinderarmut

Arme Kinder - reiches Land

Bild - Attac-Kongress gegen Kinderarmut
Nahezu jedes sechste Kind in Deutschland lebt laut einer OECD-Studie aus diesem Jahr in relativer Armut, was bedeutet, dass die Familie mit weniger als 50 Prozent des Durchschnittseinkommens zurechtkommen muss. Wie sich diese Benachteiligung auswirkt, und welche politischen Ursachen sie hat, untersucht der vierte Kongress „Arme Kinder - reiches Land“. Er wird zum vierten Mal von der Karlsruher Attac-Arbeitsgruppe “Kinderarmut und Verteilungsgerechtigkeit” veranstaltet. Steigende Besucherzahlen - im vorigen Jahr kamen mehr als 300 Interessierte - belegen ein breites Interesse über die beruflich mit dem Thema Befassten hinaus. Inzwischen sitzt die Arbeitsgruppe mit an dem von der Stadt Karlsruhe eingerichteten Runden Tisch zur Bekämpfung von Kinderarmut.

„Wir sind der Überzeugung, dass Armut ein politisches Problem, ja politisch gewollt ist, und nicht karitativ gelöst werden kann“, so die Attac-Arbeitsgruppe. „Das heißt nicht, dass wir einzelnen Politikern unterstellen, sie hätten Freude daran, dass Menschen arm sind“, sagt ihr Mitglied Siegfried Mutschler-Firl, „aber, wenn wir uns die Systematik hinter den Sozialgesetzen ansehen, scheint es als wäre ihr Geist und Ziel die Aufspaltung der Gesellschaft in Arm und Reich und nicht die Gleichheit der Verhältnisse zu erreichen“. Zur Frage „Deutschland - ein (a)sozialer Rechtsstaat´“ referieren von 14 bis 16 Uhr renommierte Fachleute: der Wirtschaftskriminalität und Finanzspekulation anprangernde Publizist Werner Rügemer, die Juristin und Professorin für Soziale Arbeit Anne Lenze und der Kinderarmutsforscher Franz Schultheis. An der Diskussion von 16.30 bis 18.30 Uhr beteiligen sich auf dem Podium der Psychologe Georg Rammer von Attac-Karlsruhe sowie Julia Friedrichs und Boris Baumholt, die Sachbücher zum Thema geschrieben haben. Im Kulturprogramm von 20 bis 22 Uhr spielt Antje Schumachers Nina-Hagen-Tribute-Band „HEISS“.

> 9.1., ab 14 Uhr, Kulturzentrum Tollhaus, Anmeldung unter www.tollhaus.de oder Tel. 0721-964050.

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