Es gibt Momente, da fällt es schwer, der Realität auch die komischen Seiten abzugewinnen. „Nie wieder“, das war nach den unfassbaren, industriell durchgeführten Massenmorden an den Juden in Deutschland, die selbstverständliche Verpflichtung, jeden Judenhass, jede Diskriminierung unserer jüdischen Mitbürger sofort zu ahnden. Und jetzt das: Sympathisanten der Hamas bejubeln auf deutschen Straßen die schrecklichen Morde an Israelis, beschmieren Häuser in Deutschland mit dem Davidstern. Juden schicken ihre Kinder aus Angst vor Übergriffen nicht mehr in Kitas oder Schulen, Juden verzichten auf das tragen der Kippa und anderer religiöser Symbole aus Angst vor Angriffen von Muslimen. Das Wort „Jude“ ist an Schulen zum Schimpfwort geworden. Das alles und in diesem Ausmaß hätte sich bisher keiner vorstellen können - nie und nimmer würde sowas in Deutschland wieder vorkommen - es war unvorstellbar, doch die Realität ist heute leider, leider eine andere. Daran werden auch die sicherlich eindrucksvollen Reden an den kommenden Gedenktagen nichts ändern, denn diejenigen, die diese anhören müssten, sitzen vermutlich nicht im Publikum.
Vieles ist schiefgelaufen bei der Integration und im Umgang mit den Muslimen. Falsche Rücksichtnahme und nicht das eigentlich selbstverständliche einfordern des uneingeschränkten Bekenntnisses zum Grundgesetzt - ohne wenn und aber. Gehört wurden diejenigen, die am lautesten schrien, während die integrierten und das Grundgesetzt akzeptierenden Muslime kaum Beachtung fanden.
Zwei Zitate aus einem Interview mit Bumdeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir in der BNN:
Auf die Frage „ Ditib ist nicht der einzige muslimische Verband, der antisemitische Stereotype verbreitet“ antwortete er: „Leider nein. Man konnte direkt nach dem Terrorangriff der Hamas wieder das Spiel beobachten.Erst nichts sagen. Dann klassische Täter-Opfer-Umkehr und zum Schluss, wenn es gar nicht mehr anders geht, wohlfeile Erklärungen, die nicht das Papier nicht wert sind, auf dem sie stehen.“ und weiter: „Wir können doch nicht zuschauen, wie die Gesellschaft an den Rändern immer stärker wird. Dagegen müssen wir aktiv vorgehen. Da geht es um die Islamkonferenz, da geht es auch um die Islamverbände. Als Politik sollten wir stärker fordern, dass sie unsere Grundwerte anerkennen und vor allem auch hinter verschlossenen Türen zu praktizieren. Und wir sollten die Verbände stärken, die hier schon vorangehen.“
Nochmal: Dass Juden in heutigen Deutschland drangsaliert und sogar um ihr Leben fürchten müsen - das ist unvorstellbar gewesen. Das darf doch nicht wahr sein - nein, nein, nein. Nie wieder!