Marseille 1940: Auf der Flucht vor dem NS-Regime versammeln sich die von den Nazis Verfolgten und Bedrohten. Sie hetzen nach Visa, Bescheinigungen und Stempeln, um nach Übersee ins rettende Exil zu entkommen. Unter ihnen ein junger Deutscher, der nach dem Selbstmord des Schriftstellers Weidel dessen Identität angenommen hat. Jetzt ermöglichen ihm diese Papiere, die Flucht nach Mexiko vorzubereiten. In Marseille lernt er Marie kennen und verliebt sich in sie. Marie sehnt sich nach einer Zukunft in Übersee, aber ohne ihren Mann kann sie kein Visum beantragen. Bald dämmert dem jungen Mann, dass Marie die Frau des toten Dichters ist. Aber Marie glaubt fest daran, dass Weidel noch lebt.
Ohne sie aufzuklären, bittet der junge Mann auf dem Konsulat um Reiseerlaubnis für Marie, die ja nun „seine“ Frau ist. Vorlage für das Stück ist der gleichnamige Roman von Anna Seghers, an dem sie auf ihrer eigenen Odyssee von Marseille nach Mexiko zu arbeiten begann und der jenen Transitzustand beschreibt, der auch heute noch für Millionen von Menschen Lebensrealität ist.
- kaho Foto: Manuel Wagner
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