Der in Karlsruhe geborene Filmemacher Philipp Hartmann geht wieder einmal mit einem Film auf Tour: Nach seinem Film „66 Kinos“, der die Kommunalen Kinos, kleinen Filmclubs und Programmkinos zum Thema hatte, die zuvor sein Filmessay „Die Zeit vergeht wie ein brüllender Löwe“ im Programm hatten und seinem essayistischen Dokumentarfilm „Meer werden“, den er zusammen mit Danilo Carvalho gedreht hat, und der im September - nach seiner ersten Vorführung im Mai - noch einmal in Karlsruhe zu sehen war, stellt er nun „Aus den 84 Tagen“ vor, einen Film über Musik als Kommunikationsform in einem Ausnahmezustand. Denn im März 2020 strandeten 25 junge Musikerinnen und Musiker des OEIN (Orquesta Experimental de Instrumentos Nativos), dem Bolivianischen Experimentalorchesters für Indigene Instrumente, für drei Monate in der Musikakademie in Rheinsberg in Brandenburg. Ursprünglich waren sie nach Deutschland gekommen, um Konzerte in Berlin und Dresden zu spielen, die jedoch wegen des Ausbruches der Pandemie abgesagt wurden. Zusammen mit deutschen Kolleginnen und Kollegen von den Ensembles PHØNIX16 und noiserkroiser nutzen sie die Krise, um verschiedene musikalische Projekte zu erarbeiten. Indem der Film die Bühne den Musikerinnen und Musikern und vor allem der Musik selbst überlässt, und die Kamera Teil des Improvisationsprozesses wird, thematisiert „Aus den 84 Tagen“ nebenbei auch die Frage, wie Musik gefilmt werden kann.
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Do 12. Oktober um 19:00 Uhr