Eine Reihe von unaufgeklärten Morden an Prostituierten hält die Heilige Stadt Maschhad im Nordosten des Iran in Atem: „Spinnenmörder“ nennen sie den Serienkiller, der von sich glaubt, die Arbeit Gottes zu verrichten, indem er die Straßen vom Dreck befreit. Die Journalistin Rahimi – grandios gespielt von Zar Amir Ebrahimi - wird von ihrer Zeitung geschickt, dem Fall nachzugehen und bekommt als Frau in einer von Männern dominierten Welt ein Hindernis nach dem anderen in den Weg gelegt. Doch Rahimi gibt ihre Suche nach der Wahrheit nicht einfach auf. Nach der Preview bei der Solidaritätsveranstaltung „Frau, Leben, Freiheit“ für den Iran im Tollhaus, kommt der Thriller „Holy Spider“, welcher die Geschichte eines Frauenmassenmörders erzählt, der von der iranischen Gesellschaft zum Helden verklärt wird, nun offiziell ins Kino. Basierend auf dem wahren Kriminalfall des „Spinnenmörders“ Saeed Hanaei, der zu Beginn der 2000er-Jahre in der Heiligen Stadt Maschhad 16 Prostituierte ermordete, beschreibt der in Dänemark lebende iranische Regisseur Ali Abbasi („Border“) in seiner Mischung aus Serienkillerfilm und Sozialdrama ein Land voller Vorurteile und patriarchalischer Strukturen, in der Frauen wenig und Prostituierte gar keinen Wert haben.
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Kinostart: 12.01.23