Als im März 1982 die Badisch Bühn gegründet wurde, konnte niemand ahnen, dass sie auch vier Jahrzehnte später als das einzige Mundart-Theater Nordbadens mit ganzjährigem Spielplan ein fester Bestandteil der regionalen Kulturszene sein wird.
Die ersten Auftritte fanden im Grünen Baum in Rüppurr statt. Im September 1983 wurde dann im neuen Restaurant Engel (heute „Beim Schupi“) in Grünwinkel zur Theatereröffnung das Stück „De Brigandebrunne“ gespielt. Dass man hier seither nicht nur während der Theateraufführung gut unterhalten sondern zusätzlich im Saal mit guter Badischer Küche bewirtet wird, trägt wohl sehr zum Erfolg bei. 1983 wurde für das Theater ein Förderverein gegründet. Während der ersten 17 Jahre war die Badisch Bühn auch wesentlich wegen seinem charismatischen und beliebten Leiter und Hauptdarsteller Schupi (Peter Schuster) bekannt. 1984 kaufte Schupi mit dem Geld seiner Eltern die Immobilie „Engel“. Anlässlich des 275. Stadtjubiläums wurde im Auftrag der Stadt Karlsruhe das Stück „Tulwezwiwwle gege Schnupfe“ uraufgeführt. Dieses wurde dann 2015 zum 300. sogar in einem Pavillon am Schloss gespielt.
1983 wurde erstmals eines der Stücke im SWR-Fernsehen ausgestrahlt, weitere folgten. Nach Schupis Tod 1999 stellten sich wohl nicht nur die Schauspieler sondern auch viele Karlsruher Theaterbegeisterte die Frage, wie es mit der Badisch Bühn weitergehen sollte. Die Premiere des Stücks „Oifach ferdig“, in dem Schupi wie gewohnt die Hauptrolle spielen sollte, fand 14 Tage nach seinem Tod statt und wurde zum emotionalsten Abend des Theaters. Zum Glück ging es trotz des traurigen Verlustes auch danach weiter.
Thomas Munz übernahm als Geschäftsführer die kaufmännische Leitung, Jürgen Hörner übernahm die künstlerische Leitung. Beide spielten auch in einigen Stücken selbst mit. Ein Jahr darauf wurde der Theaterbetrieb von Gastronomie und Hotel getrennt. Seit 2003 ist Thomas Munz alleiniger Gesellschafter der Badisch Bühn gGmbH. Seit 2015 ist Ulla Munz als zusätzliche Geschäftsführerin dabei. Auch heute sind noch sechs der damaligen Gründungsmitglieder aktiv dabei.
Jürgen Hörner schrieb inzwischen 10 Stücke und führte bei 32 Regie. Viele seiner Stücke wurden auch im Ohnsorg Theater und in mehreren deutschsprachigen Ländern gespielt. Auch Hans Rüdiger Kucich schrieb einige der erfolgreichen Stücke, darunter auch „Oins nach em annere“, das am 11. März 2022 uraufgeführt wird. Diese Komödie handelt von dem Metzger Herbie, dessen in Liebesdingen erfahrenen Poker-Freunde ihm mit vielen Ideen helfen wollen, nachdem ihn seine Frau mitsamt den Möbeln verlassen hat. Als weder ihre noch andere Bemühungen Erfolg haben, wird es turbulent, bis ausgerechnet ein Schwartenmagen und eine Leberwurst doch noch Glück bringen. (Foto von links: Thomas Munz, Peter "Schupi" Schuster)