Auch wenn uns das Wasser bis zum Hals steht - gesungen wird trotzdem, das ist das Motto der musikalischen Satire, die Sandkorn-Intendant Erik Rastetter drei spielfreudigen und sangesstarken Darstellerinnen sowie Markus Kapp auch als musikalischem Leiter als Steilvorlage lieferte.

So verrückt-überdreht die Handlung sich ausnimmt, so drohend erscheint das Gespenst des Klimawandels in den Kulissen, die an sehnsuchtsvolle Südseeträume erinnert aber bald den Schauplatz für eine alptraumhafte Situation bietet. Was für die vier Protagonisten vom Kreuzfahrtschiff aus als heimlicher, romantischer Landgang beginnt, kippt ziemlich bald in eine extreme Lage à la Robinson Crusoe – gepaart mit Sartres „"Geschlossener Gesellschaft“.
Für das Sandkorn ist das "Wir wollen Meer" ein richtiger Dampfer, der erstmal zur geplanten Premiere im Dezember im Fafen bleiben musste, weil sich unter der zuspitzenden Pandemie ein Auslaufen der Großproduktion für das kleine Theater nicht lohnte, der aber ab dem in den Januar verschobenen Premierentag aber kräftig Fahrt aufnahm. " "Wir wollen Meer" begeisterte bei der Premiere am Dreikönigstag das Publikum (...).

Erik Rastetter hat die Dialoge geschrieben, die gewichtige Themen leicht verpacken, ohne sie auf dem Kalauertablett zu opfern. Regisseur Günter Knappe lässt Text und Musik nahtlos ineinander übergehen, während die Stimmungen der Figuren wechseln wie das Wetter", heißt es in der Kritik über das sehenswerte Stück.
> am 6. und 25.3., 27. und im April. > Das Sandkorn, Theaterhaus Karlsruhe, Kaiserallee 11