Ein Stück Alufolie. Haarklammern aus einer Kosmetiktasche. In Silber und bunt. Bleistifte. Zwei oder drei. Dazu noch ein Blatt Papier. Ein greller Nagellack. In Blau. Und ein schwarzes T-Shirt mit der Aufschrift „Miss Drama Queen“.
Wie es knistert und laut sein kann, so ein kleines Stück davon. Aber trotzdem aufpassen, weil...autsch! Und schon ist es passiert. Daran geschnitten. Warum kann das nicht besser reißen. Aber ja nichts anmerken lassen. Also immer schön weiter falten und zusammenknüllen. Mal kurz weglegen. Wo ist die blöde Kosmetiktasche hin. Mal hinlaufen. Hier jedenfalls nicht. Und da drüben auf der Fensterbank auch nicht. Wo kann die jetzt bloß sein? Sei bitte nicht weg. Nicht jetzt. Vielleicht doch noch mal knistern und falten. Mal auf den Tisch setzen. Huch, wackelt aber ganz schön, dieses alte Ding. Vielleicht war das zu laut? Oh nein, jetzt fällt auch noch der Bleistift runter. Bloß nichts anmerken lassen. Unauffällig den Boden absuchen. Da ist sie ja! Die Kosmetiktasche – juhu! Unter dem Tisch, dem Bleistift sei Dank. Mal kurz unter den Tisch tauchen. Mist. Hier ist kein Licht mehr. Wieder auftauchen.
Mal sehen. Was gibt es hier noch? Einen schwarzen Kajal, eine Puderdose. Ein Handspiegel – perfekt. Nichts wie drauf damit. Der Lidstrich dick und unübersehbar. Gleich nochmal nachziehen. Soll ja schön auffallen. Puder. Farbton „Unbelievable Rosé Beige“. Cooler Name. Was auch immer er bedeuten soll. Auch drauf damit. Kann nicht schaden. Großzügig. Nichts soll glänzen. Keine Pickel am Kinn. Sonst wird wieder gelästert. Und noch Rouge drauf. Und von dem Neon-Lipgloss.
Schön einrollen. Strähne für Strähne. Knistert immer noch. Aber nicht mehr sehr. Den Rest der Kosmetiktasche auf den Tisch kippen. Jedes einzelne Alufolienröllchen sorgfältig fixieren. Mit zwei Haarklammern. Eine hält nicht. Da fällt schon wieder eine raus. War so geplant. Tun wir mal so. Haarspray drauf. Nochmal im Handspiegel checken – perfekt! Und jetzt die Antennen noch richtig ausrichten. Lässt sich gut biegen. Und sieht immer noch gut aus. Sagt zumindest der Handspiegel. Auffällig. Spacig.
Chelsea: Sie werden niemals an den Sicherheitskräften der zwei Monde des Saturns vorbeikommen.
Fran: Sie werden, wenn sie die hydraulische Kanone mit dem mikro-gefiltertem, voll-automatischen Getriebe einsetzen.
Chelsea: Erlaubnis verweigert!
Fran: Aber Captain! ... Die werden mich nie besetzen.
Chelsea: Aber das weißt du doch gar nicht!
„DANKE! Wir bauen um auf die nächste Einstellung. Das mit der Alufolienfrisur war eine gute Idee!“ lacht der Regisseur und geht weiter.
Als Schauspielerin eine Schauspielerin spielen – unbezahlbar...
Kolumne von Nadine Knobloch