1937 wurden über 100 georgische Künstler und Intellektuelle auf Befehl des Georgiers Stalin, organisiert von seinem georgischen Geheimdienstchef Beria, beseitigt. Regisseure, Theaterleiter, weltberühmte Musiker, in der gesamten Sowjetunion gelesene Autoren wurden ausgelöscht, weil das Land von „konterrevolutionären Terroristen“ gereinigt werden sollte. Einer jahrtausendalten Kultur wurde die geistige Orientierung und so die Freiheit genommen. Daran erinnern die jungen georgischen Theatermacher Data Tavadze und Davit Gabunia in ihrem Stück, das zu den Europäischen Kulturtagen in Karlsruhe uraufgeführt wurde. „Im kargen Bühnenbild von Sebastian Hannak mit einigen alten Tischen und Stühlen werden die Schicksale mehr nacherzählt als nachgespielt. Manchmal wirkt das etwas sperrig, aber es schafft eine gute Distanz, die den Abend berührend macht, ohne melodramatisch zu werden“, so die Premierenkritik des SWR über den sehenswerten Abend, der ein großes Verbrechen benennt, aber auch über den historischen Zusammenhang hinausweist. (Foto: Felix Grünschloß) > Badisches Staatstheater, Karlsruhe, Hermann-Levi-Platz 1,