„Meine Orgelsachen sind schwer“, schrieb Max Reger im Jahr 1900, „es gehört ein über die Technik souverän herrschender geistvoller Spieler dazu …“. Ein solcher Meister ist der 1988 in Darmstadt geborene Christoph Bornheimer, der bundesweit konzertiert, seit kurzem als Kirchenmusiker in Strausberg bei Berlin residiert und als Lehrbeauftragter an den Musikhochschulen in Würzburg und Heidelberg unterrichtet. Für sein Konzert an der Durlacher Stadtkirche hat sich Bornheimer im 100. Todesjahr des spätromantischen Komponisten ein reines Reger-Programm zusammengestellt. Dabei wählte der noch junge Musiker nicht die berühmtesten Brocken aus Regers Orgelschaffen, sondern weniger Bekanntes wie die grandiose Fantasie über den Choral "Straf mich nicht in deinem Zorn". Es sei atemberaubend, wie Bornheimer als dynamisch agiler, technisch überragender Klangregisseur agiere und die kolossale Wucht, Expressivität und packende Dramaturgie dieser Choralfantasie in Szene setze, lobte die Kritikerin der Badischen Zeitung. Bornheimers Reger-Interpretation gleiche einem Psychodrama auf der Orgel, das Interpreten und Zuhörer durch alle Schattierungen und Wechselbäder zwischen Höllenqual, Seufzer, Tränengüssen, flehentlichem Gebet, innigem Bitten und dem Vertrauen auf Gottes Größe schicke und die Ausdrucksmöglichkeiten des Instrumentes bis an die Grenzen auslote. > Stadtkirche Durlach, Marktplatz, 20 Uhr