Am 28. November 2014 wird in der Messe Karlsruhe die WoMenCONNEX stattfinden. Ihr Thema ist die Arbeitswelt der Zukunft und der Fokus liegt auf der strategischen Bedeutung des weiblichen Fachkräftepotenzials. Die Frauenverbände in und um Karlsruhe nutzen die Gelegenheit sich hier im Netzwerkbereich zu präsentieren. Einer der Verbände ist der Bundesverband der Frau in Business und Management, kurz B.F.B.M. e.V., der noch dazu offizieller Partner der WoMenCONNEX ist. Klappe auf nutzt dies für ein Gespräch mit den drei Mitgliedern des B.F.B.M., die auch für das Programm der WoMenCONNEX verantwortlich sind: Carmen Reuter (Foto Mitte), Coach und Leiterin der Regionalgruppe Karlsruhe, Irma Boss (Foto links), ehemalige Leiterin der Kontaktstelle Frau und Beruf und Petra Zietemann (Foto rechts), Geschäftsführerin der PZG Organisation Zietemann GmbH.
Was sehen Sie als die wichtigsten Aufgaben des B.F.B.M. an?
Carmen Reuter: „Wenn ich diese Informationen alle früher gehabt hätte, dann wäre ich beruflich woanders.” Dieses Zitat einer Kollegin trifft unser Anliegen ziemlich genau. Wir sind eine Plattform für Erfahrungsaustausch, die von Managerinnen und Berufsanfängerinnen ebenso genutzt wird, wie von Angestellten oder Selbstständigen.
Mit unserem Angebot an Vorträgen und Diskussionen informieren wir darüber, was über die fachliche Kompetenz hinaus notwendig ist, um Erfolg im Beruf, im Business zu haben. Themen wie beispielsweise Verhandlungstechnik, Gesprächsführung und - das ist ganz wichtig - Netzwerken für berufliches Weiterkommen gehören dazu.
Haben Frauen zu wenig Selbstbewusstsein?
Irma Boss: Frauen neigen dazu, sich erst bei einem über 80-prozentigen erfüllten Anforderungsprofil zu bewerben. Männer sind da genügsamer - ihnen reichen schon 40 Prozent, um sich selbst für die Aufgabe als geeignet anzusehen. Das Selbstbewusstsein der Frauen muss also gestärkt werden, damit die PR in eigener Sache auch erfolgreich ist. Auch das sind alles unsere Themen.
Training für Selbstbehauptung kann leicht als eine Kampfansage aufgefasst werden?
Petra Zietemann: Nochmal: es geht nicht um einen Wettkampf Frauen gegen Männer, sondern darum, Frauen so fit zu machen, dass sie wirklich gleichberechtigt in der Berufs- und Geschäftswelt bestehen können. Käme eigentlich jemand auf die Idee, Männer auf weibliche Verhaltensmuster zu trimmen? Von Frauen wird das entsprechend Umgekehrte aber erwartet.
Carmen Reuter: Dass die Wirtschaft, die Gesellschaft es sich erlaubt, gut ausgebildete Frauen mit aller Macht das Berufsleben madig zu machen, ist ein Unding. Wir und natürlich auch viele andere, arbeiten daran, das zu ändern. Wenn tatsächlich irgendwann die Gleichberechtigung erreicht ist, dann wird auch unser Verband überflüssig werden. Das ist unser Ziel.
Sie drei haben das Programm der WoMenCONNEX gestaltet. Was war der Antrieb?
Irma Boss: In meiner Arbeit bei der Kontaktstelle Frau und Beruf habe ich die vielfältigen Probleme von Frauen in der Arbeitswelt kennengelernt. Ich will und kann weiterhin etwas bewegen.
Petra Zietemann: Sehr häufig war ich die einzige Frau in einem Team. Ich möchte, dass es für junge Frauen einfacher wird. Der Blick von Frauen und Männern und der Blick auf Frauen und Männer kann und sollte sich ändern. Ich habe übrigens bei den vielen Gesprächen mit Männern und Frauen zu dem Thema sehr viel gelacht.
Carmen Reuter: Ich sehe die Chance für beide Geschlechter und will sie aufzeigen. Müssen Männer wirklich in der tradierten Rolle verharren? Das ist etwas, was mich umtreibt.
WoMenCONNEX: Dürfen auch Männer kommen?
Carmen Reuter: Dürfen? Sie sollen! Wir haben sogar einen Workshop nur für Männer.
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