Gilt die einfache und anspruchslose Verfügbarkeit von Sex durch Tinder und Co heutzutage als die Begünstigung von Unverbindlichkeit, Beziehungsunfähigkeit und romantischer Verrohung zur Verhinderung echter Liebe, so ist Arthur Schnitzlers „Anatol“ bereits der Wiener Stadtgesellschaft um 1900 entsprungen und verwickelt sich auch ohne digitale Hilfsmittel bereits in unverbindliche Liebesabenteuer. Drei Episoden aus dem Liebesleben des Lebemanns Anatol beleuchten Liebe, Täuschung, Eifersucht wie auch die Unfähigkeit zu echter Bindung. Dilara Kurugöl und Harald Hemprich ziehen in ihrer Inszenierung des Stücks für das ensemble 99 eine deutliche Parallele zur Gegenwart.
6. bis 9. und 20. bis 23. Februar 2025
jeweils 20 Uhr, So 17 Uhr
Reithalle Rastatt, Theatersaal