Ende Januar 2025 kommt der dokumentarische Essay „Henry Fonda For President“ des österreichischen Filmhistorikers und Regisseurs Alexander Horwarth ins Kino, der bei der Berlinale 2024 im Forum zu sehen war. In seinem zusammen mit Michael Palm aufregend montierten Essay folgt er Fondas Rollengestaltungen und Haltungen durch die Filmgeschichte hinein in eine imaginäre Republik aus Orten, Zeiten, Figuren: „The United States Of Fonda“. Fonda wird zum Scharnier zwischen altem und neuem Amerika, zum nachdenklichen Antlitz eines behaupteten Übergangs von Faustrecht zu Zivilisation. Zum Kritiker auch eines amerikanischen Selbstverständnisses, das sich nur selbst genügt. Henry Fonda und seine Rollen verschmelzen zu einer schillernden und konfliktreichen Figur. Ein sehr zurückhaltender Mensch, der sich selbst als Anonymus, als „Leerstelle“ begreift, wird zum Motor, zum heimlichen Autor einer großen Amerika-Erzählung. Seine Stimme, aufgenommen 1981 im Zuge seines letzten Interviews, und die Charaktere, die er spielte, führen durch den Film – und auf einen Roadtrip quer durch die USA: von einem Ort namens Fonda, NY, über den Mittleren Westen, wo der Schauspieler aufwuchs, bis zum Pazifik. Und sie führen durch die Geschichte des Landes, von 1651 bis in die 1980er Jahre, als ein anderer Filmschauspieler US-Präsident wurde.
Kinostart: 30.01.