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18. marottinale

Puppen für Groß und Klein - komisch und hoch explosiv

Bild - 18. marottinale
"Im Dezember haben wir so viel gespielt wie noch nie", so Thomas Hänsel. Es sei der beste Dezember in der Geschichte des Figurentheaters in der Karlsruher Kaiserallee gewesen, wobei auch zahlreiche Gastspiele zu Buche schlugen. Da blieb nicht so viel Zeit, die marottinale vorzubereiten, und jetzt hat auch noch das reguläre Hotel abgesagt. So ist Hänsel am Telefon, um für die Truppen aus Berlin und der Schweiz Ersatzunterkünfte zu organisieren. "Das ist dann erstmal meine letzte marottinale", so marotte-Mitbegründer und Leiter Hänsel, der mit Ende dieser Spielzeit den Generationenwechsel vollziehen und die Theaterleitung in die jüngeren Hände von Manuel Speck übergeben will. Dieser ist bislang regelmäßiger marotte-Gast mit seiner Improtheatergruppe.

Hänsel freut sich darauf, dann weniger Orga an der Backe zu haben, nur noch als Spieler am Haus zu sein und auch mal herumreisen zu können, um interessante Produktionen aus dem Figurentheater aufzuspüren. Diesmal freilich hat er das vom 07. bis 10. März dauernde Festival vorwiegend mit guten Freunden und alten Bekannten besetzt, so wie die marottinale bisher auch schon immer sehr familiär daher kam.

Da gibt es das Theater Les Voisin mit Hänsels früheren Studienfreunden Eva und Paul Schmidtchen, die mit der "Königin der Farben" einen vielgespielten Klassiker ihres Repertoires erstmals in Karlsruhe zeigen. Oder die Flunker Produktion, ein eher für skurrilen Witz stehendes Theater, das für Groß und Klein ein im wahrsten Sinne zauberhaftes Stück über das Wünschen im Gepäck hat. "Beim Festival haben es die Kinderstücke immer etwas schwerer, weil die Eltern mit ihren Kindern eher vorsichtig sind und lieber mit bewährten Stücken auf Nummer sicher gehen", so Hänsel.

Dabei verpassen sie gerade bei der marottinale wunderbare, handverlesene, phantasievolle und anregende Stücke, die auch mal unkonventionelle Umgangsweisen mit Figuren und Puppen erproben. So steht am 8. März mit dem Stück „Das NEINhorn“ (Foto) für Kinder ab 4 Jahren eine Geschichte nach Marc-Uwe Kling über den Spaß am Eigensinn und die Lust aufs Anderssein auf dem Festival-Programm. Die Kooperation von Das Weite Theater und TheaterGeist aus Berlin entführt die Zuschauer ins rosarote Land der Träume, wo das NEINhorn aus dem zuckersüßen Reim der Ja-Sager ausbricht.

Bei den Abendproduktionen erwartet die Festivalbesucher zum Auftakt das Stück „Artus und die Frauen der Tafelrunde“. Nicht den sagenumwobenen Herrscher erlebt das Publikum, sondern es verfolgt den Weg von zwei Frauen, die sich in starker Konkurrenz miteinander messen. Dabei werden die Themen Kampf, Liebe, Verrat und Treue bis in den Tod mit Handpuppen auf kleiner Bühne ausgefochten.

Alles Fake ist im angeblich auf dem Mount Everest spielenden Kasperstück „Spielplatz Everest“ am Samstagabend. In ungewöhnlichen Kombinationen von Schauspiel, Puppen - und Objekttheater spielen Alexandra Kaufmann und Eva Kaufmann auf humorvolle und atemberaubende Art mit Original und Fälschung und zeigen dabei nebenbei die Auswüchse des Massentourismus am Everest.

Der Hauptact für die Großen findet wieder einmal im Kulturzentrum Tollhaus statt: Wenn die Pyromantiker aus Berlin zu einem „menu d’amour“ anreisen, um das definitive Rezept zu kreieren, verspricht das laut Hänsel einen hinreißend komödiantischen Abend mit einem richtigen Feuerwerk - skurril, komisch und hoch explosiv. Jetzt muss Hänsel nur noch für die passenden Übernachtungen sorgen.

7.-10. März 2024
Figurentheater marotte im Theaterhaus Karlsruhe
Kaiserallee 11
und
Kulturzentrum Tollhaus
Alter Schlachthof 35
Karlsruhe

Weitere Infos auf: marotte-theater.de

marotte Theater

Kaiserallee 11

76133 Karlsruhe

0721 / 841555

| Infos

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