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Mundart-Bücher

Michael Köhler - Adin Hassa

Dialekte zu Papier zu bringen ist nicht einfach, die Nuancen, Stimmungen und Untertöne zu erfassen ein schwieriges Unterfangen. Michael Köhler und Adin Hassa gelingt dies in ihren Büchern ausgezeichnet und auf recht unterschiedliche Weise.

Michael Köhler
„Gugg mol do no“

Es gibt vieles zu entdecken in Ettlingen: In „Gugg mol do no“ nimmt der in Ettlingen geborene und bis heute dort lebende Autor, der Mitglied der Mundartfreunde Ettlingen ist, seine Leserinnen und Leser mit auf eine Reise durch Ettlingen und Umgebung, schildert in Prosa und Lyrik seine persönlichen Ansichten und Eindrücke zu Ereignissen, Orten, Kultur und all den anderen großen und kleinen Dingen, die ihm sonst noch wichtig sind. Mal poetisch, mal heiter-ironisch und immer „uff Eddlingerisch“, wie auch seit vielen Jahren bei dem allseits beliebten „Mundardobend“, wo er ansonsten seine Texte vorstellt. Da geht es um „Bees Wedder“, wenn ein Gewitter aufzieht, oder den Ettlinger „Weihnachdsmarggd“, auch bekannt als Sternlesmarkt, aber auch um zwei Menschen in der Straßenbahn, die sich über´s „Händie“ unterhalten oder um Kunst, bzw. „Koi Kunst“, ein Text in dem sich ein Eddlinger uff eddlingerisch mit einem hochdeutsch sprechenden Zugereisten über den Sinn und Zweck einer Plastik unterhält. Durch den Dialekt bekommen die Texte einen stimmungsvollen Unterton und verraten viel über die Ettlinger, die „Dohlenaze“, deren Eigenheiten und Lebensgefühl, sowie über die tiefe Verbundenheit des mehrfach ausgezeichneten Mundartautors mit seiner Heimat. Unterhaltsam sind sie allesamt, auch wenn sie mitunter erarbeitet werden müssen. Die Fotos von örtlichen Motiven stammen von Hartmut Schmidt und Thomas Zoller.
Lindemanns Bibliothek, 103 Seiten

Adin Hassa
„Vazähl ma nix“

Das Mundartbändchen des Durlacher Liedermachers und Geschichtenerzählers könnte auch den Untertitel „Memoiren eines Durlachers“ tragen, denn Adin Hassa berichtet dort von seiner Kindheit und Jugend in Durlach und seinen Ausflügen nach Karlsruhe: Vom „Tomberg“, dem Turmberg und von der Turmbergbahn, von „De alt´ Stroßebah“, mit der er zur Schule gefahren ist und vom „10er Schnitt“ beim Bäcker Peter, von Geschäften und heute verschwundenen Dingen wie „D´Telefonzell“ und von seinem Erwachsenwerden, als er das „Topsy“, den Jazzclub und andere Lokale in Karlsruhe entdeckte und wie, zu seinem Erstaunen und seiner Begeisterung die „Traube“ in Durlach öffnete und plötzlich Live-Musik bot, die ihm gefiel! „Vazähl ma nix“ ist aus dem Zyklus „Eine Kindheit in Dorlach 1956 ff“ und wird fortgesetzt, Band 2 ist bereits in Arbeit. Eine witzige, anrührende, heiter-ironische Zeitreise, die tiefe Einblicke gibt in das Wesen der „Dorlacher“ im Allgemeinen und das des Autors im Besonderen. Hier gibt es vieles zu entdecken und zu bestaunen, was selbst Karlsruhern nicht bekannt sein dürfte. Oftmals entsteht durch den Dialekt eine Vertrautheit und Intimität, die wohlig umarmt, fast so als würde ein Freund einem guten Bekannten aus Berlin, New York, London oder sonst woher seine Lebensgeschichte erzählen und mit ihm die Dinge teilen, die ihm wichtig sind und die ihn zu dem machten, der er heute ist. Sehr unterhaltsam!
Grafische Anstalten Hassa & Karl, 90 Seiten

erhältlich u.a. Buchhandlung am Kronenplatz

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Ostermärsche und Osterhasen

Bild: Ostermärsche und Osterhasen
Ostermärsche

Vorbild SBZ /DDR und ihre Mai-Paraden. Die Ostermärsche werden zackiger, denn Frieden gibt es nicht ohne vorherigen Krieg. Und Frieden wollen wir ja wohl alle. Deshalb ist es lobenswert, dass Katarina SPD Barley eigene EU-Atombomben fordert und dass es...

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