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Kulturhaus Osterfeld feiert die 25

Kulturhaus mit Suchtpotential


Seit der Eröffnung im September 1994 entwickelte sich „das Osterfeld“ in Pforzheim zum größten Kultur- und Kommunikationszentrum der Region Nordschwarzwald und einem der größten Soziokulturellen Zentren in Deutschland. Jährlich nehmen bis zu 150.000 Besucher und Nutzer die Aktivitäten des Kulturhauses wahr, das neben dem offenen Konzert-, Theater- und Kleinkunstprogramm auch Kurse, Treffs und Theaterproben umfasst. Mit zwei buntgemischten Jubiläumsshows mit dem Kulturhaus besonders verbundenen Künstlern am Freitag, 27., und Samstag, 28. September, sowie dem Tag der offenen Tür am darauffolgenden Sonntag von 11 bis 18 Uhr feiert das Kulturhaus Osterfeld den 25. Geburtstag. Umrahmt wird das Jubiläumswochenende von der Fotoausstellung „#Osterfeld25+“ und dem Erscheinen eines Festbuchs, das in 25 Kapiteln das Kulturhaus Osterfeld und seine Geschichte vorstellt. Klappe Auf unterhielt sich mit Andreas Mürle, einem der beiden Vorstände des Kulturhaus-Trägervereins, der zudem seit diesem Frühjahr vorübergehend die Geschäfte des Soziokulturellen Zentrums leitet.

Wie ist das Osterfeld im Lauf der Jahre zusammengewachsen und wie haben sich die unterschiedlichen Interessen miteinander verbunden?

Andreas Mürle: Vor 25 Jahren haben sich der Penn-Club 2000 und der Amateurtheaterverein Pforzheim zusammengeschlossen, um gemeinsam das Kulturhaus Osterfeld zu betreiben. Das Modell ist bis heute eine geniale Kombination, weil beide Seiten ihre Kompetenzen und Stärken einbringen konnten: Der Penn-Club 2000, der zuvor ja den „Goldenen Anker“ betrieben hatte und das Knowhow als Veranstalter einbrachte, und der Amateurtheaterverein, der das Standbein der Eigenproduktionen pflegt. Damals war das Projekt durchaus umstritten und wurde nur von einer knappen Mehrheit des Gemeinderats unterstützt, heute ist es in allen Bereichen der Pforzheimer Gesellschaft anerkannt, und jeder will es gewesen sein, der das Kulturhaus Osterfeld damals auf den Weg gebracht hat.


Wie sind sie persönlich zum Osterfeld gekommen?

Mürle: Ich habe hier meinen Zivildienst gemacht, und aus den 13 Monaten wurden mittlerweile 23 Jahre. Seit 14 Jahren bin ich einer der beiden Vorsitzenden, seit April dieses Jahres zudem Geschäftsführender Vorstand. Das Haus hat „Suchtpotential“ für die Mitwirkenden, was nicht zuletzt daran liegt, dass jeder, der die Fähigkeit und Lust dazu mitbringt, sich hier voll einbringen kann.


Sie sind seit dem Frühjahr Geschäftsführer des Kulturhauses. Das war so wohl nicht geplant, oder?

Mürle: In der Tat hatten wir zwei geeignete Personen für die aus Pforzheim weggehende Kulturhausleiterin gefunden, die aus unterschiedlichen Gründen dann nicht kamen. Aus uns nicht nachvollziehbaren Gründen machte ein Bewerber am Tag der Vertragsunterzeichnung einen Rückzieher. Da haben wir gesagt, wir nehmen uns die Zeit, die es eben braucht, jemanden Geeignetes zu finden. Es geht hier ja nicht nur um ein bisschen Programmplanung, sondern letztlich um die Leitung eines kleineren Betriebs, der gerade erst den Wechsel von der Gründergeneration vollzogen hat. Ich verstehe mich jetzt auch nicht als Lückenfüller, denn wenn ich etwas mache, mache ich es richtig. Wir hatten bisher nie so kurze Wege zwischen Haupt- und Ehrenamt wie momentan und haben bereits einige Dinge wie die Verbreiterung der Programmgestaltung vorangebracht. Jahrelang war das Chefsache, jetzt gibt es eine Programmgruppe, die neue Farben entwickeln kann und damit auch eine Chance für Nachwuchs und unbekanntere Künstler bietet. Ein einziger kann heute eigentlich gar nicht mehr den Überblick über alle künstlerischen Bereiche behalten. Ich bleibe erstmal bis zum Spätjahr, und dann werden wir weiter sehen. Eingehende Initiativbewerbungen zeigen uns, dass das Osterfeld für potentielle Nachfolger durchaus Strahlkraft hat und attraktiv ist.


Wie sehen Sie die Weiterentwicklungen des Osterfelds?

Mürle: Das Haus sollte sich konstant entwickeln und am Puls der Zeit bleiben, und dabei eine bunte Mischung für ein breites Publikum bieten. Auch die Jüngeren sollen verstärkt angesprochen werden. Im Kinder- und Jugendbereich müssen wir künftig deutlicher herausstellen, was wir da seit Jahren bieten. Aber wir müssen auch den wirtschaftlichen Bereich im Blick behalten, denn durch die regelmäßigen Tarifsteigerungen, durch die uns jährlich jedes Jahr 17 bis 19.000 Euro flöten gehen, wird das immer wichtiger.

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