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Frauenpower für das Substage

Ich freu mich riesig, wieder hier zu sein, und darauf im Substage mitgestalten zu können“, sagt Vivien Avena, die im September an der Stelle andockt, die die Absolventin des Studiengangs Musikbusiness an der Mannheimer Popakademie vor viereinhalb Jahren verließ, um bei einer großen Agentur die andere Seite des Musiktourgeschäfts kennenzulernen. „Das Angebot aus Hamburg war mir vor die Füße gefallen, und es war für mich keine Frage, das anzunehmen.“ Heimatgefühle und die vakante Stelle beim Karlsruher Musikclub fügten sich nun glücklich für die Mitt-40erin, die in Zukunft im Team mit ihrer Freundin Fabienne Stocker das Programm des Substage gestalten wird.


Im Substage, damals noch ein niedriger Schlauch unter dem Ettlinger Tor, hatten sich die beiden kennengelernt. Fabienne jobbte neben ihrem Studium als Abendspielleiterin, Vivien heuerte zunächst als Thekenkraft an. Bald schon veranstalteten die beiden Musikbegeisterten in den 90ern gemeinsam Konzerte mit unbekannteren, aber auch bekannten Künstlern wie Heather Nova oder den Einstürzenden Neubauten. „Als Arbeitsteam haben wir beide damals schon sehr gut funktioniert“, sagt Avena, die darauf verweist, dass es heute noch eine Seltenheit sein dürfte, dass das Programm eines Rockclub von zwei Frauen gestaltet wird.


„Natürlich wollen wir auch dafür sorgen, dass mehr Künstlerinnen auf die Bühne kommen“, lacht Fabienne Stocker, die vor viereinhalb Jahren die Stelle ihrer Freundin übernommen hatte, nachdem sie ihrerseits einige Jahr Karlsruhe verlassen und bei einer Münchner Agentur den harten Alltag der Tourbegleitung und Veranstaltungsdurchführung zu meistern gelernt hatte: „Du steckst da permanent unendlich viel Energie rein und hast aber selbst nur sehr wenige Gestaltungsmöglichkeiten.“


Im Substage können die beiden Frauen nun selbst schalten und walten, freilich innerhalb eines Rahmens, den das Publikumsinteresse setzt. „Wir werden das Programm natürlich nicht nur danach gestalten, was wir gerne mögen“, sagt Avena, die betont, das es auch weiterhin Punk, Metal, Rock und praktisch sämtliche Facetten der Popmusik geben soll. „Wir haben und wollen hier kein homogenes Publikum. Der 80-jährige John-Mayall-Fan ist ebenso willkommen wie der 18-Jährige, der wegen den Rostocker Rappern Waving the Guns kommt“, sagt Stocker: „Wir werden hier kein Programmladen, wo sich die Leute vorsetzen lassen, was wir halt einladen, zumal die jüngeren Menschen noch gezielter zu ‚ihren‘ Künstlern kommen. Es ist wichtig, dass wir ein gutes Programm machen, und dass der Service stimmt.“ Dass es in Zukunft freilich verstärkt Hip-Hop geben soll ist den beiden klar: „Vieles ist möglich“, sagt Avena, „auch im Bereich der elektronischen Musik. Aber der große Trend ist gerade mal HipHop, da wäre es blöd, das im Programm außen vor zu lassen.“ Und Fabienne Stocker ergänzt: „In dem Bereich gibt es mittlerweile auch immer mehr interessante Frauen. Und natürlich buchen wir nichts Sexistisches, nichts Rassistisches und auch nichts, was religiöse Gefühle verletzt, das ist wichtig.“


Ein guter Brauch ist es seit ein paar Jahren im Substage die Saison mit einem Laut und Leise Festival einzuläuten und das Programm der diesjährigen Ausgabe trägt am Samstag, 21. September mit den Formationen und Einzelkünstlern Neonschwarz, Kafvka, Fayan, Jason Bartsch, Die Stühle und Modeste klar die Handschrift von Fabienne Stocker: „Ich habe ganz bewusst Bands ausgesucht die politisch linke Haltung zum Ausdruck bringen, das sind alles Künstler mit kritischem Potential.“

Substage

Alter Schlachthof 19

76131 Karlsruhe

0721 / 377274

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