Das Turiner Pferd

Bevor Friedrich Nietzsche 1889 völlig in den Wahnsinn verfiel, hat er in Turin einen Droschkengaul umarmt, der vom Kutscher misshandelt wurde. Diese seltsame, aber verbürgte Episode nimmt der große ungarische Filmemacher Bela Tarr zum Ausgangspunkt einer Tiefenbohrung im Leben des Kutschers, seiner Tochter und des Pferdes. In den von ihm gewohnten langen Einstellungen und in Schwarzweiß führt er Existenzen vor, die an ihr Ende gekommen sind. Das fordert Geduld und Konzentration, dafür wird man mit einem besonderem Kino-Erlebnis belohnt.

(Studio 3 in Kaiserpassage, 4., 19 Uhr/5., 21.15 Uhr/6., 19 Uhr/9., 19 Uhr/13., 19 Uhr/15., 19 Uhr/16., 21.15 Uhr)