Le Havre

Aki Kaurismäki, der große finnische Schweiger, hat sein kaltes Heimatland verlassen und nach „Das Leben der Boheme“ seinen zweiten Film in Frankreich gedreht. Wie damals mit André Wilms. Er verkörpert Marcel Max, einen früheren Bohemien und Schriftsteller, der auf seine alten Tage sein Leben als Schuhputzer in der Hafenstadt Le Havre fristet und mit seinem Los an der Seite seiner kränkelnden Frau Arletty (Kaurismäkis Leib- und Magen-Darstellerin Kati Outinen) eigentlich ganz zufrieden ist. Doch als ein minderjähriger afrikanischer Flüchtling in sein beschauliches Leben platzt, sieht der erfolglose Schriftsteller sich gezwungen im Namen der Menschlichkeit zu handeln. Mit Hilfe der Mitbewohner seines Quartiers versucht er den Flüchtlingsjungen vor der Abschiebung zu bewahren. Das klingt nach einer politisch-korrekten Schmonzette, aber Kaurismäki macht daraus im bewährt lakonischem Stil eine Komödie über die Tragödie des Menschseins.

Kinostart: 8.9.