Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 09.2011
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Jugendperspektiven im Kino

Filme und Diskussion im Studio 3

Die zunehmende Verarmung in unserer Gesellschaft, in der die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinanderklafft, hat für Jugendliche gravierende Auswirkungen, scheinen sie doch schon vor dem Erwachsenwerden jeder Chancen und Perspektiven beraubt. LaBOR (Lust auf Beschäftigung, Orientierung, Richtung) ist der Name eines Projekts, das dieser Entwicklung entgegenwirken soll. Ins Leben gerufen wurde es vom Verein Sozpädal (Sozialpädagogische Alternativen) mit Unterstützung der Europäischen Sozialfonds (ESF). In Kooperation mit Sozpädal zeigt die Kinemathek im September und im Oktober im Studio 3 in der Kaiserpassage vier Filme, in denen es auf ganz unterschiedliche Weise um junge Menschen am Rande der Gesellschaft geht. Im Anschluss an die erste Filmvorstellung besteht die Gelegenheit zur Diskussion mit einem Vertreter von Sozpädal. In Karlsruher Erstaufführung ist „Friedensschlag“ (21.9., 19 Uhr/22.9., 21.15 Uhr/23.9., 19 Uhr) zu sehen, ein preisgekrönter Dokumentarfilm über den Versuch, Jugendliche durch den Boxsport zu mehr Selbstbewusstsein zu verhelfen. „Fish Tank“ (28.9., 19 Uhr/29., 21.15 Uhr/2.10., 19 Uhr) ist ein bemerkenswerter britischer Spielfilm über den Aufruhr der Gefühle einer 15-Jährigen, die den neuen Freund ihrer alleinerziehenden Mutter verführt. Klasse gespielt, toll fotografiert. Im Mittelpunkt der Dokumentation „Draußen bleiben“ (12.10., 19 Uhr/14.10., 21.15 Uhr/18.10., 19 Uhr) stehen zwei junge Mädchen, eines aus dem Kosovo, eines aus Nordchina, die am Stadtrand von München ihr neues Leben beginnen. Die kleine Reihe schließt mit dem aufwühlenden belgischen Melodram „Der Sohn“ (25.10., 19 Uhr/27.10., 21.15 Uhr/30.10., 19 Uhr), in dem ein Schreinermeister in einem Berufsausbildungszentrum für jugendliche Straftäter mit dem Mörder seines Sohnes konfrontiert wird. ko