Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 09.2011
Musik Querbeet

 

Dobet Gnahoré

> Fr., 23.09., 20.30 Uhr, Kulturzentrum Tollhaus, Schlachthausstraße 1, Karlsruhe

Vor wenigen Wochen gelang ihr das Kunststück, beim Rheingau-Musikfestival - für die kurzfristige passende Spanierin Buika eingesprungen - das Publikum in wenigen Minuten so für sich einzunehmen, dass schnell vergessen war, dass mit Dobet Gnahoré nur der Ersatz auf der Bühne stand. Kein Wunder, hat sich doch die Frau von der Elfenbeinküste in den vergangenen Jahren in der Weltmusikszene einen hervorragenden Ruf ersungen und wird nicht zuletzt für ihre überbordende Bühnenpräsenz gerühmt. Auch in Karlsruhe überzeugte sie bereits vor einigen Jahren in Habib Koités wunderbarem „Acoustic Afrika“-Projekt. Einem größeren Publikum wurde die in Abidjan geborene Sängerin mittlerweile durch ihre Zusammenarbeit mit India Arie bekannt – ihr gemeinsamer Song „Pearls“ bekam 2010 einen Grammy in der Kategorie „Best Urban / Alternative Performance“. Für ihre Mischung aus überlieferten afrikanischen Rhythmen, Rumba, Soukous und zeitgenössischem Pop braucht Dobet Gnahoré eigentlich nicht viel Begleitung, denn im Zentrum steht unangefochten der ausdrucksstarke Gesang der mittlerweile in Europa lebenden Musikerin, die mal ins Zischen oder Fauchen gerät und bisweilen auch Vogellaute zu imitieren scheint. Dobet Gnahoré verblüfft mit einer Vielzahl ungewöhnlicher Vokaltechniken, klickt laut wie einst Miriam Makeba und beherrscht die Gesänge der Pygmäen. Colin Laroche de Feline, Gitarrist und Gatte, sorgt für Filigranes, Clive Govinden (E-Bass) und Boris Tchango (Schlagzeug) stehen für solide Rhythmusarbeit. Dobet singt in Bété und Bambara, Swahili und Dioula, selten einmal auch in Französisch. In vielen ihrer Texte geht es um die Rolle der Frau in der afrikanischen Gesellschaft oder den Bürgerkrieg in ihrer Heimat, vor dem sie nach Frankreich flüchten musste. Auch wenn man die Texte nicht versteht, vermittelt sich spielend die mit Lebensfreude verquickte Protesthaltung von Gnahoré Liedern. Aufgewachsen ist die Sängerin im Künstlerdorf Ki-Yi Mbock, das ihr Vater, der Perkussionist und Sänger Boni Gnahoré, mit aufgebaut hatte. Dort war sie schon früh Mitglied einer Tanzgruppe, was sich heute in mancher artistischen Tanzeinlage der vor Energie berstenden Afrikanerin niederschlägt.


Verlosung: Wir verlosen für das Konzert von Dobet Gnahoré am 23.9. im Kulturzentrum Tollhaus drei mal zwei Eintrittskarten unter den Einsendern einer Postkarte an Klappe Auf, Stichwort „Elfenbeinküste“, Kreuzstraße 3, 76133 Karlsruhe. Einsendeschluss ist der 8.9..

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