Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 08.2010
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Schloss KA Open Air

Musik -Eintritt frei

Noch bis zum 8. August steht die Open-Air-Bühne vorm Karlsruher Schloss. Hier wird die „Musikkultur in Baden-Württemberg“ auch zum Klingen gebracht. Auch in der letzten Woche der Bühne gibt es hier reizvolle Kontraste zu erleben, sowohl was die Professionalität der Musiker als auch die Musikstile, die sie machen, angeht.

Da ist beispielsweise (8.8.) ein Waldbronner Senior, der „einen Riesenspaß hat, vor dieser Kulisse zu spielen“, und der als Mundharmonika-Ensemble Rolf & seine Freunde alte deutsche Volkslieder zum Mitsingen spielen wird.

Da sind auch professionelle Musiker: Annedore Hacker, Jonas Müthing und Uwe Kremp etwa nennen ihre Galgenlieder-Matinée „semi-kabarettistisch“. Sie unterziehen Texte von Christian Morgenstern und Robert Gernhardt ihrer künstlerischen Behandlung (1.8. um 11 Uhr).

Da macht die Nachwuchs-Reihe „First Time On Stage“, eine Veranstaltung des Jubez, bei der ein Dutzend Bands (einige von ihnen tatsächlich zum allerersten Mal vor Publikum) am gleichen Tag (1.8. ab 16 Uhr) Station auf der Open Air Bühne. Die jungen Talente sind im Schnitt höchstens 20 Jahre alt. Rock, Metal, Blues, HipHop, Rap, Funk, Grunge, Folk, Jazz, Dancefloor, alles ist möglich. Gelegentlich auch die Überraschung, dass unter den Newcomern richtige Abräumer sind, die gar nicht so klingen, als wären sie Newcomer, sondern eher wie das „Next Big Thing“.


Für diese ganz jungen Bands ebenso wie für alle anderen Amateure und „Semiprofis“ sieht Isabel Eisenmann vom Bad. Landesmuseum, die das Bühnenprogramm organisiert hat, die Motivation vor allem in der Möglichkeit, einen Marketing-Erfolg zu erzielen und „dass es Nachfolgeauftritte nach sich zieht“.

Die Szene der jungen Singer-Songwriter ist ebenfalls gut repräsentiert. Hier wachsen in der Region einige veritable Talente mit Stimme und Botschaft. Ein regelrechter Singer/Songwriter Abend steht am 5.8. auf dem Programm: Die unermüdlich ganz Deutschland betourende Eva Croissant ist dabei. Sie singt ihre eigenen Songs, mal deutsch, mal Englisch. Aber sie traut sich auch an „Mercedes Benz“ von Janis Joplin. Das verschafft ihr Respekt auch bei den älteren Semestern. Mit ihr teilen sich an diesem Abend die Bühne Jan Wittmer und Letters of Dave.


Mit „The Birth Of Doubt“ haben Shy Guy at The Show (6.8. um 21 Uhr) sich was getraut: ein Konzeptalbum, quasi als Antithese zur Download-Kultur. Schon die Namensgebung der Band „verweist auf das Thema Desintegration und bildet gleichzeitig eine Art Agenda für ihr musikalisches Schaffen“ stand in einem früheren Bandinfo. Für Neueinsteiger, denen es primär um die Musik geht, kann Entwarnung gegeben werden: Die ist alles andere als verkopft, wenngleich mit viel Liebe zum Detail hergestellt. Irgendwo im Hintergrund schwingt der ganze Überbau mit, aber er erschlägt nicht, man darf auch einfach hin- und herhüpfen, wenn man sich den Klängen stellt. Es dominiert das eher eingängige, Tanzbare als Schmiermittel, das die Geschichte trägt. Wavige, pulsierende Rhythmen, zupackende Gitarren, eine Klangästhetik, die trotz ihrer Körperlichkeit streckenweise eine gewollte polierte Unterkühltheit ausstrahlt, aber auch „rockistische“ Gitarrensoli zulässt, die durchaus ironiefrei zelebriert werden. Live sowieso: Treibend und laut. Das komplette Programm in unserem Terminekalender oder im Internet www.musikkultur-bw.de zu finden.

> 1.8 bis 8.8., Open Air Bühne, Schloss, Karlsruhe