Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 04.2010
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IPUT im Kunstverein

Kunst bei den EKT

1968 gründete der ungarische Fluxus-Künstler Tamás St. Auby das Projekt Internationale Parallele Union der Telekommunikation (IPUT). Diese fiktive Organisation, die St. Auby parallel zum militärischen Status quo Ungarns sah, diente dem Künstler als Rahmen für unterschiedlichste künstlerische Interventionen in das bestehende System. Mit dem Film „Zentaur“ beispielsweise übte er offen Kritik am ungarischen Arbeits- und Gesellschaftssystem der 1970er Jahre. In der Folge derart kritischer Arbeitsansätze und der Verbreitung nicht-legitimierter Schriftstücke wurde St. Auby 1975 des Landes verwiesen und lebte 15 Jahre im Schweizer Exil. Tamás St.Auby arbeitete zunächst in den 1960er Jahren als Dichter, verfasste „picture poems“ und „concrete poems“. Er veranstaltete 1966 mit Gábor Altorjay das erste ungarische Happening, übersetzte und verbreitete wichtige Texte der Fluxus-Bewegung, organisierte Happenings, Aktionen, Aktionstheater und veranstaltete 1969 das erste Fluxus-Konzert in Ungarn. In der Schweiz beschäftigte er sich intensiv mit Fragen zum Existenzminimum. Nach Budapest zurückgekehrt, gründete er 2001 die „Globale Front der Anti-Kunstgeschichtsfälscher der Neo-Sozialistisch-Realistischen IPUT“ (NETRAF). Unter diesem Titel veröffentlichte St. Auby zahlreiche bis dahin kaum bekannte Kunstwerke aus dem Umfeld der ungarischen Konzeptkunst.
Zeitgleich präsentiert die Ungarische Initiative tranzit.hu/ im Waldstraßensaal des Badischen Kunstvereins einen Auszug aus ihrem Ausstellungs- und Symposiumsprojekt Invisible History of Exhibitions. Hier wird das Ausstellen als Medium zur Veröffentlichung von Kunstwerken kritisch hinterfragt. Daran angeschlossen finden eine Reihe von Vorträgen und Workshops mit Theoretikern und Künstlern aus Ungarn und Deutschland statt. Nähere Informationen zum Programm finden sich auf der Internetseite des Vereins. br

> 24. April bis 20. Juni (Eröffnung: 23. April, 19 Uhr), Badischer Kunstverein, Karlsruhe, Waldstrasse 3, Di -Fr 11 - 19 Uhr, Sa, So, Feiertage 11 - 17 Uhr.

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