Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 02.2009
Verschiedenes Filme

 

Feuerherz

Senait G. Mehari, gebürtig und aufgewachsen in Eritrea und seit Jahren in Hamburg lebend, hat in ihrem Buch „Feuerherz“ geschildert, wie sie als Kind von der Eritreische Befreiungsarmee zur Soldatin ausgebildet und in den Kampf gegen die äthiopische Zentralregierung geschickt wurde. Das Buch wurde bei seinem Erscheinen 2004 ein internationaler Bestseller. Doch vor zwei Jahren meldeten sich mehr und mehr kritische Stimmen, die den Wahrheitsgehalt dieser scheinbaren Autobiografie bezweifelten. Da waren aber die Planungen für die Verfilmung des Buches bereits im vollem Gange, spurlos sind sie an dem Film nicht vorüber gegangen. Da heißt es auf einmal im Presseheft „inspiriert durch den gleichnamigen Beststeller“. Aber natürlich orientiert sich die Filmhandlung stark an der Geschichte von Senait G. Meharie, auch wen die kleine Heldin den Namen Awet trägt. Als Baby ausgesetzt, wächst Awet in einem christlichen Kloster in Asmara unter der Obhut italienischer Nonnen auf. Als sie zehn Jahre alt ist, kehrt sie zurück zu ihren Eltern. Dem versoffenen Vater fällt nichts besseres ein als Awet und ihre Schwester zu der Kampfeinheit „Töchter Eritreas“ zu schicken. Awet ist zunächst nicht abgeneigt für ihr Land zu kämpfen, so wie es ihr die ideologische Einpeitscherin der Truppe eintrichtert. Doch als es ernst wird, als sie die ersten Toten und Verletzten zu Gesicht kommt, wächst in ihr der innere Widerstand gegen das Töten und Sterben im Namen der höheren Sache. So richtig unter die Haut geht das Schicksal der kleinen Awet nicht, dafür gelingt es Regisseur Luigi Falorni („Die Geschichte des weinenden Kamels“) zu wenig die Grauen des Krieges und die seelische Not der Kindersoldaten glaubhaft zu machen.

> Kinostart: 29.1.