Michaela Meise

Ding und Körper, Frau und Gesellschaft > Wenn Michaela Meise in minimalistischer Manier Satztischchen stapelt, Gegenstände des alltäglichen Wohn- und Lebensraums auf Gestaltungsprinzipien und Ordnungskategorien hin untersucht und in Gruppen arrangiert, hat die 1976 geborene Künstlerin stets mehr als abstrakten Formalismus im Sinn. Mit seriellen Mustern, skulpturalen und architektonischen Anordnungen verweist die mit den Mitteln von Skulptur, Zeichnung, Video und Performance arbeitende Wahlberlinerin auch auf gesellschaftliche oder kulturspezifische, historische oder individuelle Hintergründe. Schier beiläufig blitzen vielschichtige Kontexte auf, wenn sie mit banalen Materialien nach Balance, Bewegung, Rhythmik, Gestaltung, Proportion oder Dimension fragt. Ihre Beschäftigung mit dem unbelebten Objekt und die Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper sind die Themen, um die sich ihre Ausstellung für den Badischen Kunstverein dreht. Dabei ist Meise im Februar an diesem Ort nur eine von zwei Künstlerinnen, deren Arbeiten den Gang in die Waldstraße lohnen. Aus den Videoporträts von Frauen, die von ihren alltäglichen Erfahrungen berichten, gewinnt die schwedische Video- und Filmemacherin Eva Linder überraschende Schlaglichter auf soziale, kulturelle, ökonomische und politische Hintergründe unserer Gesellschaft. Ihre Dokumentationen charakterisieren Frauen, die durch einen plötzlichen Verlust oder durch das Alter damit konfrontiert sind, ihr Leben neu und anders zu gestalten.

> bis 29.3., Badischer Kunstverein, Karlsruhe, Waldstraße 3, Di-Fr 11-19 Uhr, Sa/So/Feiertage 11 - 17 Uhr, 1.2. 15 Uhr Kuratorenführung Michaela Meise, 16 Uhr Künstlerinnengespräch Eva Linder