Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 07.2008
Musik jazz, Blues

 

Double Tonic

A Celtic Jazz Affair > Bassist Uwe Lehmann von der Band Double Tonic bringt die gängigen Vorurteile auf dem Punkt: „Bei ‚Jazz’ denken viele Leute an endloses Gedudel, und bei ‚Celtic’ auch“. Es ist alles anders. Es klingt, als entstiegen die Akkorde dem Meer, als pirsche sich die Musik vorsichtig an Land. Zuerst ist da die Landschaft, dann die Klanglandschaft, dann kommt der Song, dessen Ursprung in der keltischen, meist schottischen Musik liegt. Das ist das Prinzip der Musik von Double Tonic. Wolfgang Klockewitz (Komponist, Pianist und Arrangeur und u.a. Leiter des Jazzchors Ettlingen) und die Sängerin Yvonne Arnitz und ihre Mitstreiter Klaus Buchner (Saxophon, Flöte), Uwe Lehmann (Bass) und Matthias Klittich (Schlagzeug) haben sich der keltischen Folklore angenommen, um sie neu arrangiert in einen im weitesten Sinne jazzigen Kontext zu stellen – wobei auch Grenzüberschreitungen Richtung Pop erlaubt sind. „A Celtiv Jazz Affair“ heißt die CD „No Frontiers“ im Untertitel. Da stehen hochdramatische Balladen, die von Liebe, Krieg, Verfolgung und Heimweh erzählen, neben einem ausgelassenen Tanz und eher poplastigem Material. Wer hier einen Zusammenprall nicht vereinbarer musikalischer Kulturen erwartet, wird eines besseren belehrt. Nichts wird hier zusammengezwungen. Die Könnerschaft liegt vielmehr darin, zu wissen, wo der Song dominiert, und wo man loslassen kann, um den Instrumentalisten ihren Raum zu geben. Da werden die Strophen getragen von der warmen Mezzosopran-Stimme der gebürtigen Schottin Arnitz, während die Band eher wie eine dezent agierende Rockband spielt. Erst wenn alles gesagt und gesungen ist, schwingt sich der Klangkörper zu einer weiteren Interpretation auf. -tz

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