Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 02.2008
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Birgit Voigt

Theater-Regisseurin

Schwitzkasten Stück von Jürgen Neff
> Aufführungstermine:

> 7. und 8.März, jeweils 20:00,
Max-Planck-Gymnasium, Krokusweg 49,
Karlsruhe-Rüppurr, Karten: 0721 133-4550


Seit 19 Jahren führt Birgit Voigt erfolgreich Regie in der Theater-AG des Max-Planck-Gymnasiums in Rüppurr. In ebenso vielen Stücken wie Jahren entstanden immer wieder aufs Neue kleine Perlen der Schauspielkunst.

Für die Schüler und Schülerinnen, die in der Regel in der 10.Klasse in die Theater-AG eintreten, ist dies zum einen der Beginn eines erst langsam richtig hochgeschätzten Entwicklungsschrittes, der ihnen Selbstvertrauen, Disziplin und Teamfähigkeit näher bringt; für einige jedoch auch die Vorstufe einer Karriere in diesem künstlerischen Bereich - ob als Regisseure, Drehbuchautoren (Magnus Vattrodt) oder Schauspieler an renommierten Bühnen (z.B. Florian Hertweck). In ihrer Funktion als Multiplikatorin des Regierungspräsidiums Karlsruhe für Schultheater organisiert B. Voigt aber auch die Karlsruher Schultheaterwoche (30.5.-6.6.2008) im Sandkorn-Theater und bringt TheatermacherInnen aller Schularten zusammen.
Gemeinsam mit der stellvertretenden Intendantin Steffi Lackner dramatisierte sie zunächst „Effi Briest“ von Theodor Fontane und in der aktuellen Spielzeit zusammen mit dem Regisseur Victor Carcu „Der Prozess“ von Franz Kafka.

Wesentlich ist ihr dabei, dass diese sogenannten Sternchenthemen den Schülerinnen und Schülern in einer nachvollziehbaren und textnahen Bühnenversion präsentiert werden. Theorie und Praxis stehen auch im Mittelpunkt des seit diesem Schuljahr neu eingerichteten Wahlfaches „Literatur und Theater“. Es umfasst vier halbjährige Kurse mit je zwei Wochenstunden und es kann unter bestimmten Voraussetzungen mündliches Abiturprüfungsfach sein. Besonders spannend findet B.Voigt an ihrem Kurs, wie SchülerInnen, die nicht in der Theater-AG sind, mit den vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten im Umgang mit Texten und mit theatralen Zugängen umgehen. „Eigentlich sollten derartige Kurse nicht erst in der Oberstufe angeboten werden; Theater wirkt in besonderer Weise persönlichkeitsbildend und damit sollte man schon im Kindergarten beginnen.“

Birgit Voigt Schule macht Theater

Zur Bedeutung der Theater-AG und zum neuen Stück Schwitzkasten von Jürgen Neff, welches am 29. Februar Welturaufführung hat, einige Fragen:

Was war der Auslöser, eine Theater-AG zu gründen und sich für diesen Bereich in der Schule zu engagieren´ Gab bzw. gibt es Vorbehalte von Lehrerkollegen oder Eltern´

B.Voigt: Auslöser war die missglückte Abiturfeier 1988, die den Vorwurf laut werden ließ, die Schüler seien zu nichts Sinnvollem mehr fähig. Im Jahr darauf lieferte mein damaliger Literatur-Kurs den Gegenbeweis mit dem satirischen Schauspiel “Die deutsche Walpurgisnacht” von Dosio Koffler.
Meine Überzeugung, dass in jungen Menschen eine ungeheure Energie und Vielfalt im künstlerischen Bereich steckt und nur geweckt werden muss, hat sich in all den Jahren immer wieder bestätigt. Anfängliche Vorbehalte sind längst ausgeräumt, die Theater-AG ist etabliert und nimmt einen festen Platz im Schuljahresverlauf ein.

Die Theater-AG besteht jetzt seit 19 Jahren, ist sehr straff organisiert und besticht durch das durchweg hohe Niveau der Aufführungen. Wo liegen die Grenzen von dem, was auf Schulebene machbar ist´

B.Voigt: Natürlich haben wir nicht die technischen Möglichkeiten einer Profi-Bühne, auch muss die Probenhäufigkeit und -dauer immer wieder Rücksicht auf zu schreibende Klausuren oder z.B. Exkursionen nehmen. Ohne Frage sind die SchülerInnen einer großen Doppelbelastung ausgesetzt, die sie fordert und ihnen viel abverlangt. Unsere ehemaligen Direktoren Dr.Reichert und Uli Berner schätzten und unterstützten unsere Arbeit. Wir sind froh, dass unser jetziger Chef, Uwe Müller, diese Tradition fortsetzt.
Leider trifft dies nur für wenige Schulen zu.

Wie werden die Stücke ausgesucht´

B.Voigt: Das ist immer recht schwierig, denn Stücke mit großer Besetzung sind nicht so leicht zu finden. In aller Regel schlage ich die Stücke vor und wir entscheiden dann gemeinsam, was wir spielen. Meist sind es unbekannte Stücke, denn die Kreativität wird entscheidend eingeschränkt, wenn es Vorlagen gibt. So ist jedes Stück unsere ureigene Interpretation.

Um was geht es in dem neuen Stück´

B.Voigt: Unterschiedliche Menschen sind auf der Suche nach ein wenig körperlicher und seelischer Wärme. In der Sauna wollen sie Abstand von ihrem harten Alltag und von der kalten, modernen Gesellschaft gewinnen. Durch eine Ungeschicklichkeit verursacht, kommt es zum „Energieabfall” mit weitreichenden Folgen.



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