Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 02.2008
Verschiedenes Lesungen / Vorträge

 

Zu einer literarischen Begegnung der ganz besonderen Art kommt es am 8. im KOHI am Werderplatz. .Jan Off, hanseatischer Erzähler trashiger, witziger, verquerer Geschichten, Bachmannpreisträger der Herzen, wie er sich selber nennt, liest aus seinem neuem Buch „Angsterhaltende Maßnahmen“ . Live soll der ehemalige Poetry Slam-Meister umwerfend sein.
Das gilt natürlich auch für Klaus N.Frick, die „lebende Legende der süddeutschen Punkrock-Szene“ und ganz nebenbei Chefredakteur des Science-Fiction-Magazins „Perry Rhodan“. . Seit über zwanzig Jahren gibt er das Ego-Fanzine „Endpunkt“ heraus, seit 13 Jahren moderiert er die gleichnamige Musiksendung im Karlsruher Radio Querfunk, nebenbei schreibt er den Fortsetzungsroman „Peter Punk“. Vor kurzem erschien sein Afrika-Reisebuch „Das Tier von Guaroa“ . Da gibt es genug zu erzählen. Das kann eine lange Nacht werden.
Silke Scheuermann muss man den Literaturinteressierten der Region eigentlich nicht näher vorstellen, sie war schon oft in Karlsruhe zu Gast, in ihrer alten Heimatstadt, in der sie geboren wurde und aufgewachsen ist. Vor drei Jahren wurde sie mit dem Karlsruher Hermann-Hesse-Förderpreis ausgezeichnet, es ist mittlerweile eine von vielen Auszeichnungen, die sie in ihrer noch jungen Laufbahn erhalten hat. Am 12.Februar stellt sie bei ihrer Lesung im Literaturhaus im Prinz-Max-Palais (Karlstraße 10) ihren neuen Gedichtband „Über Nacht ist es Winter“ vor. Es ist nach der Winterpause so etwas wie der Auftakt zum Jahresprogramm 2008 der Literarischen Gesellschaft.
Am 14. ist Willi Zurbrüggen zu Gast im Literaturhaus. Er ist einer der renommiertesten deutschen Übersetzer spanischer und südamerikanischer Autoren. Er stellt seine vielgelobte Neuübersetzung des spanischen Romanklassikers „Gran Sol“ von Ignacio Aldecoa vor, einer bewegenden Geschichte um Fischer, Meer und Seefahrt, und wird dabei sicher einige Worte über seine Arbeit verlieren.
Nicht weit ist der Weg nach Karlsruhe für die in Heidelberg lebende junge Autorin Jagoda Marinic, die am 27. nicht zum ersten Mal im Literaturhaus liest. Diesmal bringt sie ihren Kurzroman „Die Namenlose“ mit, die poetische Selbstbesinnung einer namenlosen Ich-Erzählerin, die eher Zeugin als Akteurin ihres eigenen Lebens ist. Am Ende könnte es ihr gelingen, die Schale, die sie sich selbst zugelegt hat, zu durchbrechen. Marinic verwendet ungewöhnliche sprachliche Mittel um die Gedanken- und Gefühlswelt ihrer Protagonistin aufscheinen zu lassen. Eine Handlung im herkömmlichen Sinne sucht man vergebens.
Die komische Seite im Werk von Franz Kafka wird viel zu wenig gewürdigt. Tatsächlich offenbart er in einigen seiner Geschichten einen verschrobenen Humor und eine große Fabulierlaune. Ein Kabinettstück in dieser Hinsicht ist „Ein Bericht für eine Akademie“ über die Menschwerdung eines Affen. Dieses Stück literarischer Hochkomik steht im Mittelpunkt des Programms „Der menschliche Affe“ von Harald Schwiers am 20. (20.15 Uhr) an alter Wirkungsstätte, im Sandkorn-Studiotheater (Kaiserallee 11).
Im gleichen Haus nur eine Tür weiter im marotte-Figurentheater gibt er am 7. (20.30 Uhr) seine allmonatliche Hörstunde, diesmal mit Märchen, Schwänken und Erzählungen aus dem Elsaß.
„Cafe trifft Poesie“ – unter diesem Motto läßt André Richter vom Karlsruher Kabarett „Die Kratzbrüsten“ die Tradition des Karlsruher Lesefrühstücks wieder aufleben. Am 10. (10 Uhr) geben die Ein-Mann-Text-Bild Werkstatt Lino Wirag und der Erzähler Rolf Thum im Cafeé Moccasin (Ritterstrasse 6) humorvolle Gedichte und Geschichten zum Besten, Unterstützung erhalten sie von Susi Erfurth aus Jena.
Maurice Meijer ist ein Karlsruher Autor und Poetry-Slammer, der nach eigener Aussage DaDapoesie und Kürzestgeschichten schreibt, die oft surreale Momentaufnahmen aus dem Alltag widerspiegeln. Im Kohi-Kulturraum (Werderstr.47), wo bis vor kurzem Fotos und Textbilder von ihm ausgestellt waren, liest er am 15. (20 Uhr) Prosatexte, die in exotische Länder oder in die Zukunft entführen.
Wer keine Karten ergattern konnte für die Abschlussveranstaltung der Karlsruher Bücherschau, dem geben am 9. das Jubez (Kronenplatz) und am 20. „Beim Schupi“ (Durmersheimer Str.6) die Chance das Trio Harald Hurst, Kuno Bärenbold und Gunzi Heil live und pur zu erleben. Harald Hurst, Badens Bester, Kuno Bärenbold, Leseverführer, Chronist alltäglicher Besonderheiten und literarischer Fürsprecher derer, die nicht für sich selbst sprechen können, und Gunzi Heil, der allseitig gebildete, musikalisch versierte Spaßvogel und vielstimmige Parodist werden aber auch an diesen Terminen bald ausverkauft sein.
Faszinierende Auszüge aus den Original-Reiseberichten großer Entdecker liest Günter Kromer in seiner Reihe im Viktoriagarten (Viktoriastr.7). Am 20.2. stehen dort Burtons Pilgerreise nach Mekka und Medina 1853, Svend Hedins Transhimalaya und Leichhardts erste Durchquerung Australiens auf dem Programm.



Ganz am Ende des um einen Tag verlängerten Februars werden die Karlsruher Krimitage 2008 im Literaturhaus im Prinz-Max-Palais mit einer Doppellesung (29.) eröffnet. Der Politikwissenschaftler Stephan Peters beschreibt in seinem ersten Krimi das Milieu der Studentischen Verbindungen in der Universitätsstadt Marburg, die Psychologin Marlene Bach schickt ihre Kommissarin Maria Mooser zum zweiten Mal auf Verbrecherjagd in Heidelberg und Umgebung. Mehr zu den Krimitagen im nächsten Klappe Auf.
Veranstaltungsbeginn ist – wenn nicht anders vermerkt – 20 Uhr.