Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 04.2006
Verschiedenes Lesungen / Vorträge

 

Vor kurzem war Angelika Overath zu Gast im Literaturhaus im Prinz-Max-Palais, um ihr Romandebüt "Nahe Tage" vorzustellen. Es war eine Rückkehr der gebürtigen Karlsruherin, die sich als Erzählerin, Essayistin und Literaturkritikerin einen Namen gemacht hat, in ihre alte Heimat. Auch wenn die Stadt im Roman namenlos bleibt, so gibt es viele Merkmale, die darauf hinweisen, dass der Ort der Handlung Karlsruhe ist, u.a. die gelben Straßenbahnen, das am Rhein gelegene Schwimmbad (Rheinstrandbad). Der kleine "Roman in einer Nacht" weist eine intime Mutter-Tochter-Problematik aus. Am 6.April (20 Uhr) kommt Angelika Overath, die u.a. mit dem Thaddäus-Troll-Preis ausgezeichnet wurde, in die Stadtbibliothek Ettlingen (Obere Zwingergasse 12). Zusammen mit ihr tritt Ulrich Zimmermann auf, ein alter Hase auf der Karlsruher Literaturszene und seit 2001 Vorsitzender des mitveranstaltenden Förderkreises deutscher Schriftsteller.
Auch Wilhelm Hausenstein wurde in Karlsruhe geboren. Das ist schon einige Zeit her. Mittlerweile erscheint der Kunst- und Reiseschriftsteller (1882 - 1957), der nach dem Krieg deutscher Botschafter in Paris war, als Vertreter einer anderen Epoche. Johann Werner hat in einem 2005 erschienenen Buch das Leben des weltgewandten, frankophilen Homme d´Lettre nachgezeichnet. Am 12. (20 Uhr) liest er im Literaturhaus aus diesem Buch und spricht über den Fastvergessenen, dessen Andenken er auch als Vorsitzender der Wilhelm-Hausenstein-Gesellschaft pflegt.
Margriet de Moor liest aus ihrem Roman „Sturmflut“ am 10. (20 Uhr) bei den Stadtwerken Ettlingen, Hertzstr.33. Ihre packende Erzählung über die Vergänglichkeit und den Umgang mit Schuldgefühlen hat eine berauschende Kraft und ist gespickt mit vielen religiösen Anspielungen. Zwei Schwestern, die sich sehr ähnlich sehen, tauschen für ein Wochenende ihre Rollen. Doch eine kommt bei der Sturmflut ums Leben, die 1953 den Südwesten der Niederlande von der Landkarte tilgte. Die andere führt nun deren Leben wie ihr eigenes fort. -gk