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3. dokKa-Festival

Filme, Hörspiele, Radiofeatures

24. bis 28. Mai 2016> Um Spielarten des dokumentarischen Darstellens und Vermittelns unserer Lebenswirklichkeit geht es beim Festival dokKa, das in seiner Art in der Welt einmalig ist und der Medien- und Kulturstadt Karlsruhe gut zu Gesicht steht, das kann man nach den Erfahrungen der Vorjahre mit Fug und Recht behaupten. Die im Studio 3 der Kinemathek (Kurbel, Kaiserpassage) vorgeführten Filme, Hörspiele, Radiofeatures waren schlagende Beweise für die Vielfalt und Vitalität des Dokumentarischen, das wird beim dritten dokKA-Festival vom 24. bis 28. Mai nicht anders sein.

Dass die Flüchtlingsbewegungen, die krisenhafte Situation in vielen Ländern der Erde eine große Rolle spielt, versteht sich fast von selbst. Das verrät schon der Eröffnungsfilm „Les Sautiers“ (24., 19 Uhr), der von beiden Seiten die Situation von Afrikanern beleuchtet, die in einer spanischen Enklave in Nordafrika auf eine Gelegenheit warten nach Europa überzusetzen. „My Escape“ (26., 19 Uhr) ist eine Collage aus Handyaufnahmen von Flüchtlingen, die damit ihren langen Weg von Syrien nach Deutschland festgehalten haben. Um die Situation von Flüchtlingen aus den Maghrebstaaten, die in Frankreich mehr oder minder eine neue Heimat gefunden haben, geht es im französischen Dokumentarfilm „Souvenirs da la Géhenne“ (27., 17 Uhr), der zugleich das Erstarken der Front National ins Visier nimmt. Die Installationen „Zeltstadt“ und „Hoyerswerda/Frontex“, die im Foyer der Kurbel zu sehen sind, verraten schon im Titel ihre programmatische Absicht.

Ein Schlaglicht auf die Situation in Sachsen-Anhalt wirft der Film „Staatsdiener“ (26., 21.15 Uhr) über den Alltag junger Poizisten in dem Bundesland, in dem rechte Gewalt besonders virulent ist. Die unerwartete politische Annäherung zwischen den USA und Kuba hat auch das Interesse an Castros Reich wieder aufflammen lassen. „Somos Cuba“ (27., 14.30 Uhr) ist die ungeschminkte Darstellung des dortigen Lebens, aufgenommen mit der Handkamera von einem Gelegenheitsarbeiter und Amateurfilmer, der vor zwei Jahren überraschend starb. An den Atombombenabwurf über Hiroshima erinnert das Hörstück „Beweisstücke für ein Bombardement“ (28., 14 Uhr), eine Synthese aus Komposition, Collage und Dokument. Um das heikle Thema Organtransplantation geht es in dem Radiofeature „Auf Leben oder Tod“ (26., 15.30 Uhr) und um die grassierende private, staatliche und globale Verschuldung im musikalisch unterfütterten „Schuldenwiderstandsoratorium“ (25., 21.15 Uhr).

All das ist nur ein Ausschnitt aus dem Programm, das an fünf Tagen zu sehen und zu hören ist. Integraler Bestandteil des Festivals ist die Diskussion mit den Machern im Zelt vor dem Kino. Das Dokumentarfestival schließt mit den Preisverleihungen in Bereichen Film und Hörstück am Samstagabend (28., 21.15 Uhr). Nach den angedrohten Kürzungen im Kulturbudget der Stadt steht das dokKa auf der Kippe. Eine gute Resonanz würde dokKa-Macher Nils Menrad beim Kampf für sein Festival ganz gewiss den Rücken stärken.
ko

Kinemathek

Kaiserpassage

76133 Karlsruhe

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