Der deutsche Filmemacher und Regisseur Wim Wenders hat schon zahlreiche Filme in Cannes vorgeführt und 1984 mit „Paris, Texas“ die Goldene Palme erhalten. Mehr als 60 Filme hat er von „Himmel über Berlin“ über „Buena Vista Social Club“ bis zu „Pina“ gedreht. In diesem Jahr präsentierte er bei der 76. Ausgabe des Festivals in Cannes seinen biografischen Dokumentarfilm über den berühmten zeitgenössischen Maler und Bildhauer Anselm Kiefer, der sich in seinen Installationen vor allem mit dem Nationalsozialismus und dem Holocaust beschäftigt hat. Den roten Faden der Erzählung bildet ein Abschreiten der Wirkungsstätten Kiefers, sie ordnen seine Schaffensphasen Schauplätzen zu, die Wenders noch einmal besucht oder nachgebildet hat. Wie wenige andere hat Kiefer seit den 1960er-Jahren eine monumentale Welt erschaffen, die sich auf riesigen Leinwänden oder wie im südfranzösischen Barjac in Gestalt einer 40 Hektar großen Installation ständig weiterentwickelt und dabei immer wieder auf die deutsche Geschichte, antike Mythen oder die Gedichte von Paul Celan und Ingeborg Bachmann bezieht. Und so gibt es im Film beispielsweise einen Originalmitschnitt, in dem Paul Celan aus seiner „Todesfuge“ vorliest, auf die Kiefer Bezug nimmt.
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Kinostart: 12.10.