Überlebenskünstler 13
Basislager
Das Karlsruher Outdoor-Sportgeschäft wurde hart von der Pandemie getroffen. Kurzarbeitergeld, die gerade beantragte Überbrückungshilfe, etwas Mietnachlass und der Online-Shop halfen dem Basislager mehr schlecht als recht über die Zeit des langen Lockdowns. „Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst“, scherzt Stefan Krickeberg, einer der Geschäftsführer, voller Galgenhumor. „Unser Warenlager ist voll, das Bankkonto weniger. Was uns jetzt retten kann, ist, wenn der Halbwegs-Normalbetrieb, der gerade eingekehrt ist, weiter anhalten kann.“ Seiner Erfahrung nach sei die Terminpflicht nicht sehr beliebt, aber die Kunden würden kommen, Testpflicht hingegen sei ein Einzelhandels-Killer. Besonders ärgern würden ihn die unglaublich komplizierten Auflagen, die sich ständig geändert hätten und teilweise erst am Vorabend bekannt gegeben wurden, aber auch die Tatsache, dass viele Inhaber und Angestellten ihre Altersvorsorge anbrechen müssten. „Das Problem wird ganz diskret und leise in die Zukunft verschoben. Wenn keiner mehr an Corona denkt, sitzen die alle da mit zusammengeschmolzenen Ersparnissen. Geschäft gerettet, aber nicht mehr viel für das Alter da.“
> Kaiserstr. 231, Karlsruhe
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