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Die unheimlich kreative Lady - Nadine Knobloch

Bild - Die unheimlich kreative Lady -  Nadine Knobloch
Die Karlsruher Schauspielerin, Regisseurin, Drehbuchautorin und Moderatorin Nadine Knobloch hat eine Vorliebe für das Geheimnisvolle und Mysteriöse, wie sie u.a. mit ihren Kurzfilmen "Lullaby", sowie "Jäger und Gejagte" und zuletzt mit der Pilotfolge der geplanten Mysteryserie "Der Zirkel" bewies, bei der die Karlsruher Stadtgeschichte eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Letztere lief zusammen mit "Die kuriosen Fälle des Dr. Kaminski" in der ausverkauften Schauburg. Nach ihrer Schauspielausbildung in München kehrte die 1981 geborene Knielingerin nach Karlsruhe zurück, wo sie beim Filmboard ihre künstlerische Heimat fand. Als Moderatorin führt sie außerdem durch die jährlich in der Schauburg stattfindenden Independent Days und das monatliche Kurzfilmmagazin "Short-O-Mania" auf Baden TV.

Woher kommt die Faszination für das Geheimnisvolle, Mysteriöse?

Ich fand es als Kind schon immer spannend, wenn ich eine Geschichte entdeckt habe, in der es um Unerklärliches, Mysteriöses, um Rätsel ging. In der Grundschule habe ich mal eine Geistergeschichte mit lustigem Ende geschrieben. Ich kann mich noch an den erstaunten Gesichtsausdruck meiner Deutschlehrerin erinnern. Ich glaube so eine Geschichte hatte sie von einer Drittklässlerin nicht unbedingt erwartet. Dazu kommt wahrscheinlich noch der Zeitgeist der Neunziger mit den Serien wie "Akte X", "Buffy", "Charmed" und "Millenium".


Was verbirgt sich hinter CREEPY LADY PRODUCTIONS?

Am Anfang war CREEPY LADY einfach nur dazu da, um mein Schauspiel-Ich von meinem Filmemacher-Ich zu trennen. Im Grunde war es einfach nur ein Pseudonym, eine Art Künstlername, hinter dem ich mich verstecken konnte, wenn ich all die Geschichten aus meinem Kopf in meinen Laptop getippt habe. Wahrscheinlich ist CREEPY LADY einfach nur ein Charakter, den ich erfunden habe, weil er sich Dinge traut, die ich mich nicht traue.
Aber dann fingen meine Filme plötzlich an, ein Eigenleben zu entwickeln. Die Festivalzusagen wurden immer mehr und mehr, dann gab es ein Publikum, das meine Filme so gut fand, dass sie ihnen Awards verliehen haben, Mails von Produzenten die irgendwo irgendwas über die Filme gelesen hatten und um Sichtungslinks baten, trafen ein, Filmstudios haben mich kontaktiert und dann kamen Streamingdienste aus der ganzen Welt. Spätestens da wurde mir klar, dass ich mit CREEPY LADY etwas geschaffen hatte, das erheblich größer ist, als ursprünglich gedacht. Bisher gibt es als CREEPY LADY Produktionen "Jäger und Gejagte", "Lullaby", und "Der Zirkel".

Im Februar war die Pilotfolge von „Der Zirkel“ in der Schauburg zu sehen. Wie geht es weiter?

Die Premiere war großartig und "Der Zirkel" kam super beim Publikum an. Alle wollten wissen, wie die Geschichte weitergeht. Danach wurde ich regelrecht mit Mails zugeschüttet. Ich wurde von Leuten kontaktiert, die ich überhaupt nicht kenne, die aber im Kino waren und sehr liebe Worte geschrieben haben, dass es ihnen sehr gut gefallen hat und dass sie es toll finden, "ihre" Stadt auf der Leinwand zu sehen. Auch wenn man sein ganzes Herzblut in ein Projekt steckt, weiß man trotzdem nicht, ob es ein Publikum dafür gibt, diese Unsicherheit hat man einfach immer. Da fällt einem ein gewaltiger Stein vom Herzen und man ist unglaublich dankbar, wenn man so ein positives Feedback bekommt.
Dadurch, dass mein Hauptdarsteller Torsten Eikmeier allerdings kurz nach der Premiere völlig überraschend verstorben ist, muss man jetzt natürlich gut überlegen, wie die Geschichte und damit auch die Serie fortgesetzt werden kann.


Wie macht sich Karlsruhe als Drehort?

Hervorragend. Man kann hier sowohl Szenen einer Großstadt entstehen lassen als auch Geschichten erzählen, die im ländlichen Raum spielen - und das alles direkt vor der Haustür. Auch was Drehgenehmigungen und sonstige Unterstützung angeht, wie zum Beispiel die Bereitschaft als Statisten mitzumachen, habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht.

Woran arbeiten Sie im Moment?

Ich schreibe schon seit einer Weile an einer Fantasy-Horror-Geschichte mit dem Arbeitstitel "Rauhnacht", in der Mittelpunkt die Wagnerstochter Avila steht. Ausgangspunkt der Geschichte ist der Zeitraum zwischen der Wintersonnenwende und dem Dreikönigstag - eben die Rauhnächte. Um diese Zeit "zwischen den Jahren", wie sie ja auch genannt wird, gibt es viele Sagen Legenden und Figuren, die unglaublich faszinierend sind. Zum Teil sind das auch richtige Horrorgeschichten. Mir ist es beim Recherchieren das ein oder andere Mal kalt den Rücken runter gelaufen.
kaho
Das Interview erschien im Juni 2019

www.nadineknobloch.de/
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