Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 04.2017
Verschiedenes Filme

 

Independent Days

163 Filme aus 45 Ländern

Das Filmfestival Independent Days hat sich längst etabliert als einer der Höhepunkte des Karlsruher Kulturlebens und mittlerweile auch als eigenständiges und eigenwilliges Filmfestival im deutschen Sprachraum. 163 Filme aus 45 Ländern werden vom 5. bis 9. April gezeigt. Schauplatz ist ganz überwiegend das altehrwürdige Traditionskino, die Schauburg, als
Nebenschauplatz kommt in diesem Jahr das Lokal „Die Stadtmitte“ dazu, in dem normalerweise die Filmpartys steigen. Das ist auch in diesem Jahr so, doch vor der Filmparty gibt es zwei Stunden lang ein Underground-Kurzfilmprogramm zu sehen, unter anderem mit einem Elfminüter von Festivalleiter Oliver Langewitz, „The Voyage of the Jellyfish“, in dem er die Reise tausender Quallen durch die Ostsee verfolgt. Diese Filme laufen übrigens außerhalb des Wettbewerbes um die diversen Preise, die am Ende des Festivals vergeben werden.

Zu den beiden altbekannten Hauptpreisen, dem Filmpreis der Kulturstiftung der Sparkasse im Low-Budget-Wettbewerb und dem Filmpreis der Stadt Karlsruhe im No-Budget-Wettbeweb, kommen noch dazu die beiden Schauspiel-Preise, der Roncalli-Forum-Filmpreis sowie erstmals der Georg Fricker-Filmpreis im Andenken an den Schauburg-Pionier, dessen Stiftung das Filmfestival mit ermöglicht. Eine Gesamtpreissumme von 10.000 Euro kann sich wirklich sehen lassen.

Aus Anlass der gleichzeitig stattfindenden Heimattage Baden-Württemberg werden dem Thema Heimat zwei eigene Programmblöcke eingeräumt. Unter dem Motto „Entwurzelte Heimaten“ (6., 13 Uhr) bzw „Heimat-Blues“ (6., 18 Uhr) geht es um heimatliche Gefühle in allen Spielarten, bei denen die schon immer da waren und bei denen die (als Flüchtlinge) neu dazu gekommen sind. Wie gewohnt laufen mehrere Filmblöcke am Tag zu jeweiligen Oberthemen, die wie auch die Untertitelung der Filme, in der Regel in englischer Sprache verfasst sind, „Young Lovers“, „Moving Culture“, „On the Road“. Aus dem kaum überschaubaren Kurzfilmangebot stechen die abendfüllenden Filme heraus: „Lotte“ (5., 23.15 Uhr) z.B, das Porträt einer eigensinnigen, impulsiven jungen Frau, dargestellt von Karin Hanczewski, der Dresdner „Tatort“-Kommissarin, ein Aminationsfilm in 3 D aus Russland, der aussieht wie eine Hollywoodproduktion, „Snow Queen 3“ (7., 15 Uhr), der kammerspielartige Kriegsfilm „Höre die Stille“ (9., 15 Uhr), „The Holly Kane Experiment“ (7., 21.15 Uhr), ein britischer Spielfilm, in deren Mittelpunkt eine Experimental-Psychologin steht, die sich mit Selbstversuchen in den Wahnsinn treibt. Dieser Film ist eine gute Einstimmung auf die gleich darauf folgende Kollektion von Schauer- und Gruselgeschichten unter dem Motto „Bis das Flut gefriert“ (7., 23.15 Uhr), die bei Nostalgikern Erinnerungen an die trashigen Anfänge des Festivals vor mehr als zwanzig Jahren wecken dürfte.

Dass die jungen, unabhängigen Filmemacher von heute sich und ihre Filme relativ professionell in Szene setzen, dafür sorgen die diversen Workshops rund um das Festival, das am Sonntag (9., 19 Uhr) mit einer großen Preisverleihungsgala endet. -ko
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