Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 09.2016
Kunst, Ausstellungen Ausstellungen

 

Galerientag Karlsruhe

Da waren’s nur noch acht - wenn die Karlsruher Galerien zur Saisoneröffnung laden, fehlt schon wieder eine Adresse in der Liste. Dennoch hat der Galerientag mit 20 Adressen in diesem Jahr so viele Stationen wie noch nie. Denn zu den professionellen Kunsthändlern fügt sich ein Dutzend von Projekträumen und künstlerbetriebenen Initiativen, die meist auf betont junge Kunst, vielfach frisch von den Hochschulen spezialisiert sind.

„Ich bin über jede Galerie traurig, die aus der Liste schwindet“, sagt Rita Burster, die nach dem Ende der Galerie von Florian Weingrüll den Galerientag praktisch alleine ehrenamtlich auf die Beine stellt, „aber jeder Weggang hat seine ganz eigene Geschichte, die meist nur mittelbar mit Karlsruhe als Kunstort zusammenhängt.“

Das hohe künstlerische Niveau von der internationalen bis zur regionalen Kunst sieht Burster bei den verbliebenen Häusern stabil und in einer guten Mischung vertreten, „leider halt nur in einer kleinen Zahl“.
Doch mit Weingrüll ist den jüngeren Künstlern eine engagierte Galerie verloren gegangen, die die Projekträume so nicht ersetzen können, weil sie eine andere Arbeitsweise pflegen. Sie haben wenig wirtschaftlichen Druck, werden zum Teil öffentlich gefördert und sind von viel Wechsel geprägt. „Trotzdem sind sie für Karlsruhe und den Galerientag eine Bereicherung und mittlerweile freuen sich auch alle Kollegen darüber, dass so viele dabei sind“, sagt Burster, die in ihrer gemeinsam mit Alfred Knecht geleiteten Galerie zum Galerientag in ein landesweites Projekt des Künstlerbunds Baden-Württemberg einsteigt, das sich unter dem Motto „Die Kunst zu handeln“ mit der aktuellen Bedeutung der Galerien im zeitgenössischen Kunstbetrieb auseinandersetzt.

Zu sehen sind Zeichnungen von Sibylle Schlageter und Skulpturen von Eberhard Eckerle, die jeweils auf ihre Art den Brückenschlag von der Form zur Fläche oder vom kalten Metall zur organischen Erscheinung meistern.

Während Galerien wie Meyer Riegger mit dem Amerikaner John Miller, Schrade mit den schwül-symbolbehafteten Blumenporträts der in Schweden lebenden Russin Nathalia Edenmont oder Clemens Thimme mit dem Wiener Josef Zekoff zum Herbst vielfach auf internationale Künstler setzen, sind die Projekträume überwiegend auf die einheimische Kunstproduktion konzentriert.

So zeigt das Studio Nordbecken im Rheinhafen ausgezeichnete Absolventen der Karlsruher Akademie wie Bastian Börsig, Alex Feuerstein und Daniel Wogenstein, zeigt der Projektraum Hirschstraße 45 neue Arbeiten von Sara Wahl, die Durlacher Produzentengalerie Zettzwo zum einjährigen Bestehen eigens geschaffene Werke ihrer Künstlermitglieder und die V8 Plattform für Neue Kunst in der Viktoriastraße Arbeiten von Franziska Degendorfer. Junge Kunst zeigt auch die Gallery Artpark, die ihre Räume bis Mitte Oktober avancierten Studierenden der Kunstakademie zur Verfügung stellt.

> Sa 10. September 2016, 15-20 Uhr

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