David Pfeifer - Die Rote Wand

Dieser erschütternde Roman basiert auf der wahren Geschichte eines fünfzehnjährigen Mädchens, das sich 1915 auf der Suche nach seinem Vater als Mann getarnt zum Fronteinsatz in den Dolomiten gemeldet hat. Die Grenze zwischen Österreich-Ungarn und Italien war kein normaler Kriegsschauplatz. Hier kamen unglaublich viele Menschen auf beiden Seiten nicht durch direkte Kampfhandlungen ums Leben, sondern durch Erfrierungen, Lawinen, Abstürze oder Hunger. Menschen, die bisher Freunde waren und es auch weiterhin sein sollten, wurden zum unsinnigen Töten gedrängt. Pfeifer verzichtet auf reißerische Emotionen, schreibt eher nüchtern und sachlich, und genau dadurch gelingt es ihm, nach und nach den Wahnsinn dieser Lage zu vermitteln. Die Hauptfigur, er nennt sie immer nur "Das Mädchen", erlebt alle Schrecken dieser Zeit, verliert viele Kameraden und kommt auch selbst nicht ohne schwere Verletzung durch. Pfeifer erzählt immer aus der aktuellen Sicht, also am Anfang mit der patriotischen "Wir erleben ein großes Abenteuer"-Einstellung, mit der Überzeugung, für das Vaterland eine wichtige Aufgabe zu erfüllen, wandelt dann aber immer mehr zur Verzweiflung über das, was dort oben wirklich geschieht. Ein durchweg überzeugendes Anti-Kriegs-Statement, das man auch sehr gut verfilmen könnte - aber nicht für RTL oder SAT1! > Heyne Verlag, 288 Seiten, 19,99 Euro oder als eBook 15,99 Euro
Am 1.12.2015 um 20.15 Uhr liest Pfeifer aus diesem Buch im Buchcafé bei der Karlsruher Bücherschau.
Mit dem Link auf der rechten Seite kann das eBook direkt bei Buchhandlung Hoser + Mende KG, Karlstr. 76, Karlsruhe bestellt werden.