Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 04.2015
Kunst, Ausstellungen Kunst

 

Galerist Alfred Knecht

Mit den Künstlern Hans Baschang, Franz Bernhard, Hans Martin Erhardt, Lothar Fischer, Dieter Krieg und Voré und damit einem „Remake“ seiner allerersten Ausstellung feiert Alfred Knecht in diesem Frühjahr die 30-jährige Galeristentätigkeit. Klappe Auf besuchte ihn in seiner Galerie in der Baumeisterstraße.

Du feierst in diesem Frühjahr 30 Jahre Galeristentätigkeit. Was hat dich zum Kunsthandel getrieben?

Alfred Knecht: Ich verstehe mich vor allem als Ausstellungsmacher. Natürlich muss man den Laden am laufen halten. Ich verkaufe auch gerne, nicht nur für mich, sondern vor allem für die Künstler, denn die meisten sind freischaffend und darauf angewiesen. Zur Galerie kam ich durch das Interesse an der Kunst und meinen Lehrerkollegen Klaus Vierneisel, der mich als Mentor in die Karlsruher Künstlerszene einführte. Eine wichtige Station war auch das Kap mit Franz Littmann, der mir heftig davon abriet, eine Galerie zu gründen. Dass das nun 30 Jahre gehalten hat, ist schon lustig. Im Kap habe ich viele Künstler kennengelernt und insbesondere mit dem verstorbenen Peter Burger wurde viel erzählt und noch mehr diskutiert.

Was macht dir daran heute noch am meisten Spaß?

Knecht: Die Begegnung mit den Künstlern, im Atelier eine Ausstellung vorzubereiten, die Arbeiten zusammenzustellen und dann noch eine gute Resonanz von außen zu erhalten, das ist schon sehr schön.

Was nervt Dich am Kunstmarkt am meisten?

Knecht: Das man verkaufen muss und alles soviel Geld kostet. Wir haben es in Karlsruhe nicht so einfach, das Land zum Beispiel tätigt seine Kunstankäufe meist über die Stuttgarter Galerien.

Was hat sich in den vergangenen 30 Jahren für dich am meisten verändert?

Knecht: Vieles. Zum Beispiel die Galerienszene in Karlsruhe. Als ich anfing gab es gerade einmal drei weitere Galerien. Oder dass es hier eine Kunstmesse gibt, bei der sich zu zeigen ein Muss für uns ist. Natürlich auch die Künstler. Früher kannte ich jeden Lehrer an der Kunstakademie persönlich. Diesen Kontakt gibt es heute so nicht mehr. Aber auch die Kunst. Die Malerei voller Emotionen, mit der ich groß geworden bin, wird heute seltener gepflegt. Sehr kopflastige Geschichten oder deziziert politische Kunst sind nicht meine Sache. Da ist es gut, dass ich Rita Burster hier an der Seite habe, die sich auch für die neueren Geschichten begeistern kann. Mich fasziniert das Haptische, Bildhauer, die wie Achim Däschner mit ungewöhnlichen Materialien arbeiten.

> Galerie Knecht und Burster, Jubiläumsausstellung, 25. April - 20. Juni 2015, Eröffnung 25.4. 17 - 21 Uhr, Mi-Fr 14 bis 19 Uhr, Sa 11 bis 16 Uhr, Baumeisterstr. 4, Karlsruhe

Galerie Knecht und Burster

Baumeisterstr. 4

76137 Karlsruhe

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