Substage

Mit einem rappelvollen Programm kommt das Substage nach seiner längeren Sommerpause im Oktober wieder voll auf Touren. „Das ist eben das Geschäft, dass sich die Agenturen immer noch hauptsächlich auf die Monate Oktober und November konzentrieren“, sagt Vivien Avena, die gemeinsam mit Jörg Erckenbrecht das Programm des Karlsruher Musikclubs verantwortet. In der vergangenen Saison hatten die beiden klug gebucht und zahlreiche ausverkaufte Konzerte im schwarzen Quader auf dem Gelände des Alten Schlachthofs durchgeführt.
Besonders froh war man über die beiden HipHop-Highlights Prinz Pi und Casper, die ermutigten auch in dieser Sparte neben Indie, Rock und Härterem am Ball zu bleiben. So kommt etwa mit den Sierra Kidd am 4. Oktober ein junger Shootingstar der deutschen Sprachmusik ins Substage, der in seinen Texten voller Wucht Trauer, Wut, Enttäuschung, Resignation und den Hass seiner Generation zu Tage fördert. Eher von der spaßigen Seite des Lebens hingegen zeugen die 257er in ihren Raps, die am 19. November ins Substage kommen.

Avena selbst freut sich besonders über zwei Bands, die im November das Substage entern. Zum einen am 5. das britische Duo Blood Red Shoes, das mit Sängerin und Gitarristin Laura-Mary Carter und Steven Ansell am Schlagzeug rockt wie eine voll ausgestattete Rockband. „Ich habe die im vergangenen Jahr gesehen, sie stecken voller Energie, haben tolle Melodien und gehen sehr nach vorne,“ sagt die Bookerin, die sich auch auf die indie-folkigen, zu Herzen gehenden Augustines aus Amerika freut, die am 9. November nach Karlsruhe kommen. Doch zuvor steckt der Substage-Oktober bereits voller Konzerte, die den unterschiedlichsten Geschmäcker schmeicheln.

So präsentieren am 1. Fu Manchu einen übergreifenden Mix aus 70er Rock-Kante und 80er Punk-Wut, über den der Rolling Stone schrieb: „so klängen Black Sabbath, wenn sie eine anständige Sonnenbräune und eine ganze Flotte von Strandbuggies zu Verfügung hätten…der ultimative Wüstenrock“. In eine ähnliche Kerbe haut am 5. das Berliner Trio Kadaver, bei dem die Fans riffgeladenen, doomigen 70er-Hard-Rocks à la Back Sabbath oder Pentagram und psychedelischer Einflüsse von Bands wie den frühen Hawkwind auf ihre Kosten kommen. Epic Metal mit Equilibrium am 16., Haggard am 30., die eine Mixtur aus mittelalterlich-klassischer Musik und harten Klängen schaffen, oder die Münchner Alternative-Metaller Emil Bulls am 31. stehen für weitere Facetten des Substage-Repertoires. Aus diesem als regelmäßige Gäste nicht wegzudenken sind die irren Finnen von Eläkkeläiset. Die hatten eigentlich im vergangenen Jahr in Ruhestand gehen wollen, können aber von ihrem Humppa-Trash offensichtlich gar nicht lassen. So werden sie am 11. Oktober auf ihrer ersten Comebacktour wieder für einen ausgelassenen Abend im Substage sorgen.