Frieden und Krieg

Ein feines Konzertprogramm gibt es zu den Europäischen Kulturtagen. So klingt am 14. in der Katholischen Stadtkirche St. Stephan europäische Orgelmusik aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, die zwischen Patriotismus und Trauer oszilliert. Am 17. gibt es am Badischen Staatstheater einen Liederabend des Tenors Steven Ebel, der unter anderem einen eigenen Zyklus nach Texten aus dem Ersten Weltkrieg uraufführen wird. An selber Stelle stehen am 24. (21.30 Uhr) Mauricio Kagels „10 Märsche um den Sieg zu verfehlen“ im Mittelpunkt einer neuen Ausgabe der „Nachtklänge“. Zum großen Abschlusskonzert des Festivals, mit dem gleichzeitig der Zerstörung der Weinbrenner-Kirche durch einen Fliegerangriff am 27. Mai 1944 gedacht werden soll, erklingt am 25. Mai in der Evangelischen Stadtkirche am Karlsruher Marktplatz Benjamin Brittens berühmtes War Requiem. 1962 zur Einweihung der im Krieg durch deutsche Bomben zerstörten, nun neuerbauten Kathedrale von Coventry uraufgeführt, zählt die Totenmesse mit Gedichten des 1918 bei Ors in Frankreich gefallenen Winfried Owen zu Brittens bedeutendsten, aber auch aufwändigsten Werken. Das gigantische Oratorium stemmen in diesem Fall der Bachchor Karlsruhe, Cantus Juvenum Karlsruhe und die erweiterte Camerata 2000 mit Lydia Zborschil, Sopran, Bernhard Gärtner, Tenor und Thomas Laske, Bass unter der Leitung von Christian-Markus Raiser.