Westen

Die junge Chemikerin Nelly Senff (Jördis Triebel) reist im Jahr 1978 mit ihrem kleinen Sohn aus Ost-Berlin in den freien Westen. Doch zunächst einmal landen die beiden im Übergangslager Marienfelde und da kommen sie so schnell auch nicht raus. Denn die alliierten Geheimdienste haben diverse Fragen an Nelly über ihre Arbeit und über ihren russischen Lebensgefährten, der ebenfalls in der chemischen Forschung gearbeitet hat und als Geheimnisträger galt. Er ist angeblich bei einem Autounfall ums Leben gekommen, doch der verhörende US-Offizier (Jacky Ido) sät Zweifel an dieser Version und er verliebt sich in Nelly. Die weiß allerdings bald nicht mehr, wem sie noch trauen soll, und wittert überall Spitzel. Auf einmal scheint ihr selbst Hans (Alexander Scheer), der mysteriöse Dauergast im Übergangslager, der sich rührend um ihren Sohn kümmert, verdächtig. Christian Schochow („Novemberkind“, „Die Unsichtbare“) hat nach einem Drehbuch seiner Mutter Heide Schochow den frühen Roman „Lagerfeuer“ von Julia Franck verfilmt, die 1978 mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern nach der Ausreise tatsächlich im Übergangslager gelandet ist. Dennoch ist die Geschichte nicht autobiografisch, sie wirft aber ein Schlaglicht auf ein kaum bekanntes Kapitel der deutsch-deutschen Geschichte.

Kinostart: 27.3.