Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 03.2014
Kunst, Ausstellungen Ausstellungen

 

„… dass aller Krieg eine Thorheit sey“

Friede von Rastatt

An den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren wird derzeit viel erinnert, es ist jedoch auch ein Friedensschluss zu feiern: 300 Jahre ist es her, dass der Friede von Rastatt nach mehr als einem Jahrhundert der Religions- und Hegemonialkriege den Wiederaufbau der verwüsteten Oberrheinregion ermöglichte.

1714 im Rastatter Schloss ausgehandelt, beendete er - gemeinsam mit den Friedensschlüssen von Utrecht und Baden in der Schweiz - den Spanischen Erbfolgekrieg. Rastatt stand im Mittelpunkt des Weltgeschehens; der durch Marschall Claude-Louis-Hector de Villars und Prinz Eugen von Savoyen geschlossene Friedensvertrag schuf die Grundlage für eine längere Zeit des Friedens. Die Kriege hatten nicht nur Dörfer, Burgen, Schlösser und Festungen zerstört, sondern eine Kulturlandschaft, die den Oberrhein seit dem Spätmittelalter zu einem bedeutenden Kunstzentrum gemacht hatte. Zwei aufeinander abgestimmte Ausstellungen in Rastatt widmen sich dem Thema. Das Wehrgeschichtliche Museum im Schloss zeigt die große europäische Geschichte in der Wanderausstellung „Friedensstätte – Die Verträge von Utrecht, Rastatt und Baden 1713-1714“. Das Stadtmuseum beleuchtet in regional-und lokalgeschichtlicher Perspektive die Einflüsse der Kriege und des Friedensschlusses auf die Markgrafschaft Baden-Baden sowie die Entstehung der neuen Residenzstadt Rastatt. Die Markgräfin Sibylla Augusta nutzte die nur kurze Zeit ihrer Regentschaft nach dem Friedensschluss, um Rastatt mit allen zu einer Residenz gehörenden Repräsentationsbauten auszustatten, die noch heute das Stadtbild prägen. Der Hof kehrte 1714 dauerhaft in das Residenzschloss in Rastatt zurück. Steuervergünstigungen und Befreiung von der Fronarbeit sollten die Untertanen und Fremde ermuntern, sich in der Markgrafschaft niederzulassen. Unter anderem aus Italien, Böhmen und Savoyen kamen damals Zuwanderer nach Rastatt. Ein eigenes Kapitel ist der Kapelle Maria Einsiedeln gewidmet, die angesichts „des erlangten lieben Friedens“ gestiftet wurde.

> Stadtmuseum Rastatt, Herrenstr. 11, bis Di, 6. Januar 2015, Di-So 10.00-17.30 Uhr; Wehrgeschichtliches Museum, Schloss Rastatt,

Stadtmuseum Rastatt

Herrenstr. 11

Rastatt

| Infos