Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 05.2013
Verschiedenes Bücher

 

Matthias Falke

Von Karlsruhe zu fremden Sternen > Matthias Falke ist einer der produktivsten Karlsruher Autoren. In den letzten 15 Jahren veröffentlichte er fast 80 Bücher. Sein Schwerpunkt liegt bei Science-Fiction Romanen, aber er schreibt auch Expeditionstagebücher und musikwissenschaftliche Werke und veröffentlichte früher auch Gedichtbände. 2010 gewann er für eine Erzählung den Deutschen Science Fiction Preis. Sein Theaterstück „Kassandra-Szenen“ wurde 2007 beim Autorenwettbewerb des Sandkorn-Theaters mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.
Momentan erscheinen jährlich fünf bis sechs seiner Bücher in unterschiedlichen Reihen bei fünf Verlagen. Einige Projekte, wie z.B. die SF-Reihe „Enthymesis“, entwickelt er selbst, ohne dass der Verlag allzu viele Vorgaben macht. Andere Serien wie „Star Voyager“ wurden von einem Verlag entworfen, der dafür die passenden Autoren und Co-Autoren sucht.
Ab und zu entwickelt eine Geschichte während des Schreibens eine Eigendynamik. So war sein neuer abgeschlossener SF-Roman „Bran“ ursprünglich eine zehnseitige Kurzgeschichte, aber Falke sah, dass der Stoff viel mehr Möglichkeiten bietet. Im Laufe der Arbeit am Roman verlief die Geschichte dann in eine ganz andere Richtung.
Manchmal kommt es vor, dass Ideen während der Arbeit aus einem Projekt rausgenommen und in das Exposé einer anderen Serie eingebaut werden, weil sie dazu besser passen.
Die Vorlaufzeit zwischen der ersten Idee zu einem neuen Buch und der Veröffentlichung beträgt meist etwa drei Jahre. Die eigentliche Schreibarbeit dauert bei ihm etwa drei bis vier Wochen pro Buch. Um seine eigene Zukunft muss sich der Zukunftsautor momentan wenige Sorgen machen. Da er in der SF-Szene inzwischen bekannt ist, hat er momentan schon 15 bisher noch ungeschriebene Romane an verschiedene Verlage verkauft, die für ihn in den nächsten Jahren viel Arbeit bedeuten.
Kino , Fernsehen und die großen Buchverlage bieten Science-Fiction Fans momentan sehr wenig Futter. Daher werden SF-Leser inzwischen bei den kleinen Verlagen besser bedient. Bei den großen Buchhandelsketten stehen diese natürlich nur selten in den Regalen. Daher läuft hier sehr viel über Direktvertrieb, unter anderem bei den vielen überall in Deutschland statt findenden SF-Conventions. Leser, Verleger und Autoren kennen sich. Auch das Internet ist hier besonders wichtig. Falkes letzter „Enthymesis“- Roman wurde als E-Book etwa doppelt so viel verkauft wie als Paperback. Dennoch wollen wahre Sammler die Romane lieber in ihr Bücherregal stellen. Viele von ihnen abonnieren die Neuerscheinungen der Kleinverlage sogar.
In die Nähe von Bestseller-Zahlen kommt man bei diesen Nischenprodukten natürlich nicht. Die Auflage liegt jeweils unter tausend Stück. Ohne seinen Teilzeitjob bei Musikhaus Schlaile reicht es bisher nicht, um eine Familie zu ernähren, doch vielleicht ändert sich dies mit der Zeit.