Chicks On Speed

Schon zu Studienzeiten in München Mitte der 1990er-Jahre war Melissa Logan, Alex Murray-Leslie und ihrer Studienkollegin Kiki Moorse die akademische Kunstwelt zu eng, und so zog es die Jungkünstlerinnen eher in das Nachtasyl der Clubs und illegal organisierten Partys, wo sie ihre musikalische Seite entwickelten und zu anarchistisch-antimainstream-geprägten Texten eine wilde Elektropop-Mischung abfeierten. Dabei kam auch stets der künstlerische Performance-Ansatz der multinationalen Formation in Spiel, die mit ihrem Debutalbum 2000 sogar in die Charts stürmte. Chicks On Speed arbeiteten mit der deutschen Frauen-Wave-Band Malaria! ebenso wie mit der damals in Deutschland lebenden Peaches zusammen. Seit Mitte des vergangenen Jahrzehnts widmen sie sich verstärkt wieder künstlerischen Projekten, in denen aber Konzert, Improvisation, Theater und Kunstwerk ineinanderfließen. Mode, patriarchale Strukturen und Praxis in Politik, Kunstbetrieb und Gesellschaft werden dabei vom Frauenkollektiv auf anarchistische, grell-bunte Weise aufs Korn genommen. Im Gespräch am ZKM, wo die Chicks an ihrem neuen Album werkeln, geben sie Einblicke in ihr aktuelles Schaffen. > Mi. 12.12., ZKM Kubus, Karlsruhe, Lorenzstraße 19, 20 Uhr