Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 06.2012
Verschiedenes Filme

 

Karlsruher Filmwochen

Es darf gelacht werden

Wer was lernen und dabei auch noch was zu lachen haben will, der kommt bei den Karlsruher Filmwochen vom 26. Mai bis 17. Juni in der Schauburg (Marienstr.16) voll auf seine Kosten. Gezeigt werden Filmkomödien aus mehreren Jahrzehnten die zum Kanon der Filmgeschichte gehören, die man eigentlich gesehen haben muss – und zwar mit Vergnügen. Dazu gibt es noch eine sachkundige Einführung von Wolfgang Petroll. Zweimal vertreten ist Charlie Chaplin, der populärste Stummfilmkomiker überhaupt und zwar mit seinen schönsten Filmen „Goldrausch“(2.) und „Lichter der Großstadt“ (12.). Mit einem eher unbekannten Film seines größten Rivalen Buster Keaton werden die Filmwochen am 26.5. (20 Uhr) eröffnet. In „Der Kameramann“ zeigte sich der Mann, der niemals lachte, noch einmal auf der Höhe seiner Kunst. Der Clou ist: Das Karlsruher Kammerflimmerkollektief macht live Musik dazu. Mit Jacques Tatis dreistündigem „Playtime (27.5., 17 Uhr) in restaurierter 70mm-Fassung und Lubitschs Antinazi-Komödie „Sein oder Nichtsein“ (28.5.) geht es weiter. Die Spaßvögel von Monty Python machen Quatsch in „Meaning of Life“ (30.5.) und zwar in der OmU-Fassung. „Dick & Doof in der Fremdenlegion“ (2.), das weckt zumindest bei älteren Semestern schöne Kindheitserinnerungen wie auch die Doris Day-Komödie „Spion in Spitzenhöschen“ (6.) vom weithin unterschätzten Frank Tashlin. „Sullivan´s Travels“ (7.), die Hollywoodsatire von Preston Sturges über einen Regisseur, der bei der Suche nach einem sozialkritischen Stoff, selbst ganz unten landet, hellt Fronleichnam auf. Auf den Spuren von Preston Sturges bewegen sich die Coen-Brüder in „O Brother Where Art Thou“ (8.), eine von Homers Odyssee inspirierte Gaunerkomödie über drei Knackis auf der Flucht mitten in der großen Depression. Nie war Woody Allens Komik raffinierter als in „Zelig“ (10), der Geschichte eines sich chamäleonartig seiner Umgebung und den Zeitumständen anpassenden Charakters. Die letzten vier Filme gibt es übrigens alle in OmU-Fassung. „Die Marx Brothers im Kaufhaus“ (15.) ist nicht der stärkste Film von Groucho, Chico und Harpo, aber immer noch für mehr als ein paar Lacher gut. Mit der unverwüstlichen schwarzen Komödie „Arsen und Spitzenhäubchen“ (16.) und Billy Wilders Oscar-gekröntem Meisterstück „Das Appartement“ (17.) im Original schließen die komischsten Karlsruher Filmwochen aller Zeiten. Wenn nicht anders angegeben, beginnen die Vorführungen um 19 Uhr. ko