Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 07.2011
Musik Querbeet

 

Wir sind der Jazz von der Pfalz

Mit 10 Konzerten in diesem Monat, zumeist an lauschigen Plätzen und unter freiem Himmel, geht das „palatia jazz“-Festival im Juli in die Vollen. Mit dem Quartett des Kontrabassvirtuosen und Grenzgängers zwischen Jazz, Orient und der Musik früherer Jahrhunderte, Renaud García-Fons, kommt gleich am 1. Juli ein guter Bekannter des internationalen Festivals mit einem vom spanischen Flamenco inspirierten Programm auf den historischen Marktplatz von Annweiler. Nicht minder delikate und wohlklingende Musik macht das Hamburger Tingvall Trio um den schwedischen Pianisten Martin Tingvall, der seine musikalischen Inspirationen vor allem aus der Sozialisation mit Pop und Rock und den Eindrücken der Ruhe, des Wassers und des Meers seiner Heimat bezieht. Am 2. ist die jüngst mit einem Jazz-Echo bedachte Formation vor der Villa Ludwigshöhe über Edenkoben zu erleben. Mit der jungen Amerikanerin Gretchen Parlato beginnt am 8. im Schlosshof von Bad Bergzabern eine Folge von Konzerten mit drei jüngeren Jazzsängerinnen. Als traumhaft schön und somnambul sinnlich beschrieben wird die Musik von Parlato, die sich mit ihrer hochkarätigen Band gerne in langsamem Tempo in die Tiefe ihrer musikalischen Vorlagen schraubt, dabei mit einem famosen Timing das Grooven aber nicht vergisst. In ihrem aktuellen Projekt “The Lost And Found“ wandelt Gretchen Parlato auf den Pfaden der großen R&B-Standards. Auf die Amerikanerin folgt am 9.7. in der Protestantischen Kirche von Weilerbach die Deutsche Céline Rudolph, die völlig unbegleitet ihre Hommage an den großen französischen Chanson-Barden Henri Salvador vorstellt. Die Amerikanerin Jane Monheit ist am 16.7. in Pirmasens mit ihrer Mischung aus balladesk-melancholischem Swing, sanften Abschweifungen zum Pop und einem Hauch von Brasilien die dritte im Bunde. Aus Brasilien kommen denn auch zwei Programmpunkte, die das „palatia jazz“-Programm in diesem Sommer besonders schmücken. Auf seiner Tour zum 70. gastiert Legende Sergio Mendes mit dem aktuellen Projekt "Born Tempo" und großer Besetzung am 22. in der Klosterruine Limburg in Bad Dürkheim. Mendes hat sich und seine Musik stets jung und auf der Höhe der Zeit gehalten, weshalb Jazz, HipHop, Bossa und Rap, Soul, Pop bei ihm einen festen Platz in der sommerlich, lebensfrohen Welt der Bossa- und Sambaklassiker, Songs der zeitgenössischen MPB, originären afro-brasilianischen Rhythmen und moderne Grooves haben. Für die eher zarten und poetischen Seiten der brasilianischen Popularmusik steht Paula Morelenbaum, die hierzulande durch ihre Zusammenarbeit mit der SWR Big Band bekannt wurde und am 30. mit ihrem Quartett nach Schifferstadt kommt. Magnus Öström, der frühere Schlagzeuger des berühmten Pianotrios e.s.t. (15.7., Wartenberg-Rohrbach), Ahmad Jamal (23.7., Bad Dürkheim, siehe Tagestipp) und der junge Pianostar Yaron Hermann(29.7., Deidesheim) komplettieren das Programm, das im August seinen Ausklang findet.

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