Klappeauf - Karlsruhe
Archiv: 10.2010
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Lesbisch-schwule Filmtage

Alle Jahre wieder

Alle Jahre wieder gibt es zum Herbstanfang die Lesbisch-schwulen Filmtage in Karlsruhe. Da die mitveranstaltende Kinemathek ihren Umzug in ihr neues Domizil die Kurbel erst am Ende des Monats über die Bühne bringen wird, sind die Filmtage auf die Fleischmarkthalle auf dem Schlachthofgelände an der Durlacher Allee - Eingang Schlachthausstraße - ausgewichen. Vom 5. bis 10. Oktober wird die bekannte Mixtur aus Spielfilmen und Dokumentationen sowie Kurzfilmprogrammen geboten.

Zur Eröffnung gibt es unter dem Motto „Mysterious Islands“ (5., 20.15 Uhr) vier ungewöhnliche internationale Kurzfilme, „Birthday“ von Jenifer Malmqvist, „The Armoire“ von Jamie Travis, „Twende“ von Lindsay Sanner und „Mothers Knows Best“ des isländischen Filmemachers Bardi Gudmundsson, der zusammen mit seiner Hauptdarstellerin bei der Vorführung anwesend sein wird. Eine Mutter steht auch im Mittelpunkt des Films „Miss Kicki“ (10., 20.15 Uhr). Eine Schwedin versucht in Taiwan ihren Chat-Liebhaber aus dem Internet aufzuspüren, während ihr Sohn sich in einen Jungen aus Taipeh verliebt.

Die Belgierin Jeanine Deckers wurde bekannt als „Singende Nonne“ (8., 20.15 Uhr/9., 16 Uhr), ihr lammfrommer Ohrwurm „Dominique“ ging um die Welt, später trat sie aus dem Nonnenorden aus und lebte mit einer Frau zusammen, bis sie 1985 hochverschuldet gemeinsam mit ihrer Lebenspartnerin Selbstmord beging. Ihr kurzes, wendungsreiches Leben wird in einem französisch-belgischen Spielfilm nacherzählt. Das schwule Familienleben von der komischen Seite nimmt die Komödie „Patrik 1.5.“ (9., 20.15 Uhr). Ein schwules Paar, das eigentlich einen eineinhalbjährigen Jungen adoptieren wollte, bekommt stattdessen einen 15-jährigen Halbstarken, der aus seiner Homophobie keinen Hehl macht und die Vorstadt-Idylle seiner neuen Eltern aufmischt. Im Mittelpunkt von „Der letzte Sommer der Boyita“ (8., 18.30 Uhr) steht die zwölfjährige Jorgelina, die in der Pubertät Empfindungen in sich entdeckt, die von den Konventionen abweichen.

Einen Schwerpunkt des diesjährigen Programms bilden die Dokumentarfilme. „Edie & Thea“ (10., 18.30 Uhr) sind seit 42 Jahren ein Paar. In ihrem Porträt wird zugleich die Geschichte lesbischen Lebens von den 60er-Jahren bis heute beleuchtet. Gleich drei reifere Damen stehen im Mittelpunkt von „Frauenzimmer“ (9., 18.30 Uhr), die, obwohl sie bereits Großmütter sind, immer noch als Prostituierte arbeiten. Die Schwestern der Perpetuellen Indulgenz nennt sich eine Gemeinschaft von Menschen aller möglichen Geschlechter und sexueller Orientierungen, die sich die Verbreitung von Spiritualität und Lebensfreude sowie die Bekämpfung von Aids auf die Fahnen geschrieben hat. „Die Schwestern“ (6., 18.30 Uhr) dokumentiert ihr Treiben in Paraguay, den USA und in Berlin.

Ernste Töne werden in „The Kuchus of Uganda“ (7. . 18.30 Uhr) angeschlagen. Es geht um die geplante Verschärfung der Strafen gegen Homosexuelle in dem afrikanischen Land.

> 5. bis 10. Okt., Alte Fleischmarkhalle, Durlacher Allee 62, Eingang Schlachthausstr.

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